Ein Palmsonntag in Palma

palm_bannerEs gibt viele Arten, einen Palm-Sonntag zu begehen. So ein Feiertag könnte beispielsweise mit einem Kirchgang beginnen und bei einem Nachtgebet enden. Da es in unserem Haushalt jedoch weder Kirchgang noch Nachtgebete gibt, haben wir das getan, was sich in Palma am besten machen lässt: Einfach genießen, was da so alles auf einen zukommt.

Morgens um sechs ein Blick über das Terrassengeländer: Diese Ruhe! Es scheint ein schöner Tag zu werden.

Und tatsächlich beginnt er mit einer Palmsonntags-Prozession, die an unserer Wohnung vorbeiführt. Gläubige oder auch weniger Gläubige ziehen mit  Palmwedeln oder Olivenzweigen in der Hand von einer Kirche zur anderen.

Gegen Mittag dann, nach der Segnung vor dem Kirchenportal an der Carrer San Miguel, locken sommerliche 25 Grad zu einer Busfahrt zum Strand.

An der Playa de Palma, ca. 12 Kilometer außerhalb der Stadt, haben es sich um diese Zeit schon Einheimische und Touristen im Sand gemütlich gemacht. Traditionsgemäß zieht es die Mallorquiner am Sonntag an den Strand. Ganze Familien versammeln sich beim Picknick im Sand, beim Beachvolleyball oder auch nur munter plappernd auf dem Mäuerchen sitzend, das die Playa de Palma säumt.

Da wollten wir nicht weiter stören. Deshalb ging es nach einem Cortado bei der freundlichen Holländerin weiter von Arenal in Richtung Cala Blava. Das ist eine besiedelte Landzunge, die kurz hinterm „Ballermann“ ins Meer verläuft. Der Blick von hier aus über die Bucht von Palma, bis zur Stadt und in die dahinterliegenden Berge ist schlicht phänomenal.

Zunächst geht es an putzigen Häuschen vorbei, die vor weissderhimmel-wie-vielen Jahren sicher einmal der Stolz mallorquinischer Familien waren und inzwischen von Fremden aufgekauft wurden. Je weiter man in die Cala Blava eindringt, desto protziger werden die Villen.

Man kennt das ja schon von anderen Gegenden, etwa Son Vida und Port Andratx: Wo die Natur besonders schön ist, schlägt der Mensch ganz oft mit geschmackloser Härte zu.

Ein paar Stunden später dann – immer noch zu Fuß – von der Halbinsel zurück nach Arenal, wo inzwischen schon ein bisschen Partystimmung herrscht. Noch wird der Sangria nicht aus Eimern gesoffen – die wahren „Ballermänner“ fallen erst im Sommer ein. Aber der eine oder andere Strohhalm war schon zu sehen.

Weiter geht es in Richtung Palma, nach Can Pastilla. Ein Absacker bei Freunden – und dann im Sonnenuntergang zurück in die Altstadt. Dorthin wo unser Palmsonntag in Palma zehn Stunden zuvor begonnen hatte.

Passend dazu ein Schwank aus meiner Jugend: „DIE GESCHICHTE VOM PALMESEL“

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