
Manchmal tut man Dinge, die so gar keinen Sinn machen: Mitten im Winter nach Grönland reisen oder beim Italiener Spätzle mit Tomatensauce bestellen. Oder man geht an einem helllichten Werktag ins Kino und guckt sich „Barbie“ an. Genau. Wir haben uns „Barbie“ angesehen. Vermutlich die größte Marketing-Maschine in der Geschichte des Films.
Eine Milliarde US-Dollar soll der Film inzwischen eingespielt haben. Ob die Einnahmen für Placement-Werbung wie „Birkenstock“ dabei sind, weiß ich nicht. Ist auch egal. Jedenfalls brummt die Gelddruckerei.
„Barbie“ ist im Grunde genommen ein eineinhalbstündiger, bonbonfarbiger Werbespot für die Herstellerfirma. Man könnte sagen: Matell lässt die Puppen tanzen und die Kassen klingeln.
Ich habe keine Kinder, die je mit Barbie gespielt haben und kenne die Püppchen eigentlich nur vom Hörensagen. Sie sind bunt und wären als Menschenkinder wahrscheinlich ziemlich hübsch. Sonst fällt mir nichts dazu ein.
Warum dann der Weg ins Kino? Weil ich den Hype um den Film faszinierend fand. Um einen Journalisten-Lehrspruch zu bemühen: Manchmal muss der Reporter Menschen Dinge erklären, die er selbst nicht verstanden hat.
Einen Plot soll es angeblich geben. Er hat sich mir nicht richtig erschlossen. Ich gebe zu: Ich verstehe den Hype um diesen Film nicht.
Die Hauptdarstellerin Margot Robbie ist eine schöne Frau, die durch „Barbie“ schon jetzt um 50 Millionen Dollar reicher geworden sein soll. Aber solche Erfolgsgeschichten kommen im Kino ja öfter vor. Die Filmmusik liefert ein paar richtig gute Songs. Auch das kennen wir aus Hollywod. Und der zweite Hauptdarsteller heißt Ryan Gosling. Auch er ein hübscher Kerl, dazuhin noch Kanadier. Passt.
Das heiißt: passt nicht. Was ist es dann, was die Menschen so fasziniert? Und es sind ja bei Gott nicht nur Kinder, die sich diesen Film ansehen. Als wir an jenem Dienstagnachmittag den Saal betraten, saßen fast ausschließlich Erwachsene in den Reihen.
Gut möglich, dass viele von ihnen genauso naseweis und voyeuristisch veranlagt sind wie ich und vergeblich Antworten auf eine Frage suchen, die mich immer noch bewegt:
Wie kann ein Film praktisch ohne Handlung zum Kino-Hit des Jahres werden? Die Antwort könnte lauten: Durch Leute wie mich, die für dafür auch noch Geld ausgeben.
Und hinterher noch einen Blogpost darüber schreiben, der vermutlich genauso sinnbefreit ist wie der Film, um den es geht.
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Ich kenne Barbie nicht, bin ein 78 Jahre altes Mädchen und habe früher lieber mit den Jungs gebolzt (d.h. Fußball) gespielt. Ich kann mir aber vorstellen, daß gerade Erwachsene im Moment, in der die Welt in Flammen steht und unsere Steuergelder rausgeschleudert werden, um uns „den“ Krieg fernzuhalten, gerade so ein sinnloses, pinkfarbenes Werbespektakel brauchen, um mal abzuschalten und nicht denken müssen. Deshalb verzeihe ich es jedem, der dafür ins Kino marschiert.
Und diese Meinung unterschreibe ich mit meinem Namen und nicht „Anonymous“
Marlis Foster.
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Unvollendete Sätze, fehlende Interpunktion, Grammatik völlig nebensächlich, Groß-Kleinschreibung dito (vor allem darf man auch auf social media Plattformen bitte nicht darauf hinweisen, wenn man nicht umgehend in unflätigster Form angegangen werden möchte)…. Da ist doch das völlig Sinnfreie geradezu willkommen?
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Tja .. vielleicht wirst du da noch etwas weiter recherchieren müssen – oder❓ ..vielleicht muss man ja auch mit Barbie und Ken in USA aufgewachsen sein❓Oder Ihr hättet Euch die Trendy Double Feature reinziehen müssen❓( das Barbenheimer Phänomen) Barbie versus Oppenheimer.
( Bombshell or Atomic Bomb ? )
👉 befinden sich die beiden im Krieg oder nicht❓Die Menschen scheinen gespalten zu sein. Einige sind glühende Anhänger einer Seite, während andere einfach froh sind, dass am selben Tag zwei interessante Filme herauskommen, die keine Fortsetzungen sind. Die Meme-Community verweigert den Konsens ! Ich für meine Teil – würde die Seite unterstützen, die die lustigsten Memes hat. Greta Gerwig und Christopher Nolan scheinen diametral gegensätzlich zu sein, aber beide liefern evtl. großartiges Futter, egal ob sie sich im Krieg befinden oder nicht. Cheerio ..🤗
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Wir waren am Montag auch im Kino, in Leipzig, in Pink, und das Phänomen scheint globaler Natur zu sein. Volles Kino – bis auf den allerletzten Platz – habe ich so noch nie erlebt, und die meist erwachsenen Zuschauer blieben nach Filmschluss noch minutenlang sitzen. Das hatte schon fast etwas Religiöses.
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