
Wir sind geimpft – und es fühlt sich ganz wunderbar an. Noch vor ein paar Wochen hätte ich keinen Euro darauf gewettet, dass es die Provinzregierung von Quebec schafft, uns Senioren schon so früh die erste Impfung zu verpassen. Doch es geschehen noch Zeichen und Wunder – es hat geklappt.
Dass ich als über Siebzigjähriger die erste Dosis bekommen würde, steht erst seit Montag fest. Dass aber Lore als vergleichsweise junger Hüpfer zeitgleich mit mir in den Genuss der Impfung kommt, war bis zum Schluss nicht sicher.
Eben kommen wir vom Kongresszentrum in der Innenstadt zurück. Dort werden seit Montag täglich bis zu 16.000 Menschen geimpft. Und ich muss sagen, es klappte wie am Schnürchen.
Einchecken, Krankheiten und Allergien abfragen, impfen, Termin für die Folgeimpfung am 27. Mai festmachen. Alles super freundlich, stressfrei und professionell.
Danke, Quebec! Danke Pfizer-Biontech!
Wir sind nicht nur unendlich dankbar. Wir sind auch gerührt und auch ein wenig überwältigt. Nach dem Katastrophenjahr 2020 tut sich am Horizont endlich etwas Positives auf.
Jetzt heißt es, nur nicht leichtsinnig werden! Bis zu zwei Wochen dauert es, bis die volle Wirkung einsetzt. Doch dann kommt der Schutz gleich ganz gewaltig.
Euch da draußen, die Ihr zu diesem Zeitpunkt noch auf Eure Impfung warten müsst, möchte ich sagen, dass mich ein wenig das schlechte Gewissen plagt. Schließlich musste ich nichts dafür tun, um vor euch an der Reihe zu sein. Nur alt werden – und das geht ganz einfach. Meistens.
Wer hätte das gedacht: Das Alter kann auch sein Gutes haben.
Noch etwas möchte ich an diesem speziellen Abend loswerden: Mir wird eben wieder einmal etwas bewusst: Ich habe das Glück, in einem Land zu leben, das auch in dieser Beziehung ganz vieles richtig macht.
