
Schlank wie Frank – das wollte ich schon immer sein. Jetzt bin ich es, vielleicht sogar noch schlanker als mein Kölner Freund. Aber so richtig freuen kann ich mich trotzdem nicht darüber. 15 Kilo Gewichtsabnahme seit Weihnachten sind nicht etwa meiner eisernen Disziplin geschuldet, sondern vielmehr einer fiesen Krankheit, die auch nach einer komplizierten OP noch weit davon entfernt ist, unter Kontrolle zu sein.
In meinem Freundeskreis gibt es alles: Dicke, Dünne, Kleine, Große, Schwarze, Indigene, Schwule und alles, was die LGBTQ123XYZ-Liste sonst noch hergibt.
Ein besonders großes Herz hatte ich immer für die, die mit Gewichtsproblemen zu kämpfen hatten. Pfunde und Kilos waren in unserer Familie schon immer ein Thema. Was tut man nicht alles, um (s)einer Frau zu gefallen, die seit fast 40 Jahren ihr Idealgewicht hält?
Man schindet sich mit BRIGITTE-Diäten schlank und stellt fest: 1000 Kalorien am Tag sind viel weniger, als man glaubt. Man fängt an zu joggen und findet es einfach nur doof. Man wechselt die Biersorte, trinkt plötzlich Coors Light und nimmt prompt ein paar Dosen mehr zu sich. Diätwurst? Nein, danke.
Den Jojo-Effekt kennt jeder, der schon mal abgespeckt hat. Meistens kriechen die mühsam abgehungerten Pfunde schon bald wieder aus der nächsten Waage und strecken dir den Mittelzeiger entgegen. Motto: „Hallo, da sind wir wieder. Und haben gleich noch ein paar Freunde mitgebracht.“
Irgendwann erreicht man den „Point of no return“ und man findet sich mit 120 Kilo Schlachtgewicht ab. „Schweinsgröße“, hieß das bei uns immer. Zeit, neue Klamotten zu kaufen. Lästig, unbefriedigend und teuer.
Doch nach einer weiteren von vielen Diäten hieß es plötzlich wieder, den Gürtel enger schnallen. XXL von „Mister Big’n Tall“ war gestern. XL tut’s auch. Von Größe L kannst du weiterhin nur träumen.
Was waren das für bewegte Zeiten!
Besonders groß war der Aha-Effekt nach unserem ersten Camino: 6 Kilo weniger nach 900 Kilometern in 41 Tagen – das schaffte nicht einmal BRIGITTE mit ihrem Folterprogramm. Doch Fress-Orgien in diversen spanischen Lokalen sorgten schon bald wieder für das unnötige Gleichgewicht.
Dann kam der 20. Dezember 2023 mit einer Diagnose, die keiner braucht. Von da an ging’s bergab. Tendenz sinkend.
Im Englischen gibt es den Spruch: „Be careful what you wish for.“ („Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst.“) Was ich mir wünsche, hätte noch vor einem Jahr abartig komisch geklungen:
Darf’s bitte wieder ein bisschen mehr sein?
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Auf dem rechten Foto sehen Sie schon beängstigend dünn aus. Ich drücke ganz fest die Daumen, dass ab jetzt zumindest wieder ein bisserl mehr Substanz auf den Rippen landen wird.
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That’s exactly the problem. I’m seeing a nutritionist who helps me getting back on my feet. 💪
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From what you previously wrote, keeping your weight up must be particularly difficult on your restricted diet. I hope you find the perfect balance soon.
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Wenn es ginge, dann würden wir Leser dir gerne was abgeben!
Toi, toi, toi fürs Zunehmen, das wahrscheinlich genauso schwer ist, wie das Abnehmen. Das weiss ich von einem untergewichtigen Bekannten.
VG
Christa
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