Das „Mallorca Magazin“ bat mich neulich, mal wieder eine Kolumne zu schreiben. Weil es sich um eine GAST-Kolumne handelt, ist sie diesmal dem Thema „Gäste“ gewidmet. Übrigens: Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig.

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Wer seit 50 Jahren auf Mallorca lebt, hat die vor allem vielköpfigen Familienbesuche, schon lange hinter sich. Man ging damals auch nicht so exklusiv mit seinen Gästen um, denn die mussten einsehen, dass man selber keinen Urlaub hatte und arbeiten musste.
Willkommen waren die Gäste, die sich selbst beschäftigen konnten und keine Besuch-Erwartungshaltung hatten, die schnell mit der Kaffeemaschine vertraut waren und wussten, wo Tassen, Teller und Brot war und wie der Kühlschrank aufging. Abends gab es oft nette, interessante Unterhaltungen und lustige Anekdoten über das Erlebte.
Natürlich gab (und gibt) es auch von mir chauffierte Sightseeingtouren, die ich dann selber auch immer wieder genießen kann.
Seitdem wir uns des Rentnerlebens erfreuen, sind wir seit 2016 jedes Jahr für einige Monate mit dem Wohnmobil unterwegs und wenn wir Besuche machen, sind wir praktische Gäste, denn wir haben unser Gästezimmer immer dabei und bleiben auch nur kurz… Keine 3 Tage… 😉🦈
Liebe Grüße, Elgard
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Wunderbar beschrieben, was mir andere hier auf der Insel erzählen – je mehr Swimming-Pool desto häufiger treten scheinbar die geschilderten Phänomene auf. Ich finde schön, dass ich oft intensiver Kontakt mit Familie und befreundeten Menschen hatte als zu der Zeit, als ich noch in München lebte. Ich arbeite, aber die anderen sind im relax-Modus, zugänglicher, entspannter. Da wir ein offenes Büro betreiben, bekommen sie rasch mit, dass wir nicht alles stehen und liegen lassen können, wenn der Besuch das gerne hätte. Obwohl ich viel online tätig bin, was ja von Aussenstehenden schnell überesehen wird im wahrsten Sinn des Wortes, gebe ich durch den Coworking Space eine klare Sicht darauf, wann ich Freizeit habe. Herzliche Grüße aus Santanyí 🫶
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Solch ein Gast sollte man eigentlich nie sein. Als ich in Wien wohnte, hatte ich sehr viele Besuchsfreunde und Verwandte. Die kamen aber bevorzugt am Wochenende, wenn ich nach Hause pendelte. Ich sah also außer den Hinterlassenschaften herzlich wenig. Dass mal mein Kühlschrank kaputt war, die Gas-Therme einer Renovierung bedurfte, oder der Fernseher nicht mehr lief, waren vielleicht unangenehme, aber vernachlässigbare Unbillen. Ja gut, manchmal ging auch etwas Geschirr zu Bruch. Dafür lag dann eine Tafel Schokolade mit der Aufschrift „sorry“ auf dem Tisch. Manche dieser Gäste hatten Wohnungen und Häuser am Bodensee, in Mallorca und an der Riviera. Wurde zwar „selbstverständlich“ zum Gegenbesuch eingeladen, habe aber nie Gebrauch davon gemacht, was offensichtlich keinem meiner Gäste auffiel. Lediglich einen Bekannten auf Gran Canaria habe ich einmal besucht. Aber -genau wie Du- vom gebuchten Hotel aus. Böse war mir der Besuchte darob nicht.
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