Die Qual der vielen Wahlen

Sie denken, Ihnen raucht wegen der Bundestagswahl am kommenden Sonntag der Kopf? Dann fragen Sie uns mal: Wahlen in Deutschland. Wahlen in Kanada. Wahlen in Ontario. Sonst noch was? Ach so, ja. Die Montrealer Oberbürgermeisterin hat die Nase voll und steht nicht mehr zur Wiederwahl. Wann? Hoffentlich nicht so schnell. Wir sind wahlmüde, noch ehe wir gewählt haben.

Kaum ist der Präsidenten-Darsteller in Washington im Amt, dreht sich das Kandidatenkarussell weiter. Wo fängt man an als Politik-Junkie?

Kaum eine Fernsehdebatte, die wir nicht in der ARD, dem ZDF und neulich sogar auf RTL gesehen haben, Jauchs Bierdeckel-Unfall inklusive. Dazu kommen neben den Kandidaten-Kurz-Dokus noch all die Talkshows in den kanadischen Sendern.

Wo fängt man an, wo hört man auf? Hilfe, wir brauchen eine Pause!

Dass wir nach einem Erwachsenenleben im Ausland nicht mehr in Deutschland wählen dürfen, finde ich in Ordnung. Nur: Das Interesse am Wahlausgang kann uns kein Gesetz nehmen. Also glühen bei uns die Mediatheken im Internet, um all die Debatten im Livestream zu verfolgen.

Die kanadischen Medien nehmen übrigens kaum Notiz von den German elections. Das hat sicher damit zu tun, dass hier ein gewisser D.T. unser schönes Land kassieren möchte. Man könnte sagen: Es gibt viel zu tun im eigenen Land.

Justin Trudeau wirft das Handtuch. Am 9. März übernimmt sein vorläufiger Nachfolger bei der Liberalen Partei die Amtsgeschäfte. Dass dieser (oder diese?) dann auch Premierminister(in) wird, ist fraglich. Das wird sich spätestens am 20. Oktober entscheiden. Bis dahin müssen Neuwahlen erfolgen. Vorsichtshalber haben schon jetzt mehrere Kandidaten auf Wahlkampfmodus geschaltet. Also ran an den Fernseher.

Klar ist die Sache in Ontario. In der bevölkerungsreichsten Provinz Kanadas wird am 27. Februar gewählt. Die Debatten-Maschinerie läuft auf Hochtouren.

Scholz, Habeck, Merz, Trudeau, Poilievre, Ford, Crombie … die Auswahl an Kandidaten ist atemberaubend. Man nennt es Demokratie.

Machen Sie bitte am Sonntag stellvertretend für mich ein Kreuzchen? Wo, außer bei der AfD, ist mir, naja, egal.

Nur so für den Hinterkopf: Grün ist die Farbe der Hoffnung.


Entdecke mehr von BLOGHAUSGESCHICHTEN

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

Ein Gedanke zu „Die Qual der vielen Wahlen

  1. Achim aus Bremen bittet mich, folgenden Kommentar zu posten:

    Als Briefwähler habe ich schon meine Kreuzchen gemacht. Eines für die Erst- und eines für die Zweitstimme. Ich hätte natürlich auch für dich eines gesetzt und entsprechend kommentiert. Nur befürchte ich, dass meine Stimme dann ungültig geworden wäre. Was letztlich nicht viel Unterschied macht, da doch, wie ich wiederholt lesen konnte, Wahlen verboten wären, würden sie etwas ändern.

    Like

Hinterlasse einen Kommentar