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KORREKTUR: Meine Abonnent:innen haben es sicher gleich bemerkt: In der E-Mail-Benachrichtigung war vom „Mauerfall“ am 13. August 1961 die Rede. Natürlich musste es „Mauerbau“ heißen. Der Teaser wurde nachträglich korrigiert.
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Es gibt Daten, die einen ein Leben lang begleiten. Der heutige 13. August ist so ein Tag. Berlin. Mauerbau. Bei mir sind es noch ein paar andere: der 5. Juni, der 9. November und der 11. September. Hinter jeder Zahl verbergen sich Geschichten. Hier sind sie.
5. Juni 1968 – ein Mittwoch. Im Kreiswehrersatzamt Stuttgart war meine Musterung zur Bundeswehr terminiert. Ich kam an, und an dem Gebäude wehte die deutsche Flagge auf Halbmast. Robert F. Kennedy war gestorben. Am Tag zuvor hatte ein Attentäter in Los Angeles auf ihn geschossen. Das Kreiswehrersatzamt setzte für diesen Tag sämtliche Musterungen aus. Zur Bundeswehr ging ich nie – das hatte allerdings auch andere Gründe als das Kennedy-Attentat.
13. August 1961 – ein Sonntag. Der Himmel war leicht bewölkt und es war ziemlich kühl für so einen Sommertag. Wir Kinder schliefen noch tief, als unsere Mutter die Schlafzimmertüren aufriss und uns mit den Worten weckte: “Alle aufstehen! Es gibt Krieg. Wir gehen in die Kirche.” Mutter und Vater hatten die Nachricht vom Berliner Mauerbau im Radio gehört. In der Kirche wurde gebetet. Krieg gab es keinen. Aber die Mauer blieb trotzdem 28 Jahre stehen.
9. November 1989 – ein Donnerstag. Warum ich als Newsjunkie ausgerechnet an diesem Tag die Nachrichten verpasst hatte, wird für immer ein Rätsel bleiben. Irgendwann rief die Alexander-von-Humboldt-Schule an, die Cassian damals besuchte. Ob das mit dem Mauerfall denn wahr sein könne – ich hätte doch bestimmt Informationen aus erster Hand. Hatte ich leider nicht. Aber es war wahr. Wenige Tage später flog ich nach Berlin. Wer will sich schon so ein geschichtsträchtiges Datum entgehen lassen?
11. September 2001 – ein Dienstag. In meinem Redaktionsbüro in Hudson lief der Anschlag auf das World Trade Center in New York in Dauerschleife: 08:46 Uhr: American Airlines Flug 11 stürmt in den Nordturm (WTC 1). 09:03 Uhr: United Airlines Flug 175 trifft den Südturm (WTC 2). 09:37 Uhr: American Airlines Flug 77 stürzt ins Pentagon in Washington, D.C. 09:59 Uhr: Der Südturm des WTC stürzt ein. 10:03 Uhr: United Airlines Flug 93 stürzt in ein Feld in Pennsylvania. 10:28 Uhr: Nordturm (WTC 1) stürzt ein. Der Luftraum über Nordamerika wurde geschlossen. Der WDR bat mich, von Montreal nach New York zu reisen. Zehn Tage und Nächte berichtete ich über “eine verwundete Stadt”. Wie kann man diese Zeit je vergessen?
Und dann ist da noch der 27. März 1987, ein Freitag. Unser Hochzeitstag. Den hatten wir jahrzehntelang nicht gefeiert – einfach vergessen. Bis Cassian uns irgendwann fragte, wann denn “euer Heiratstag” sei. Wir kamen auf den 27. März. Seither wird gefeiert. Und sind seit mehr als 38 Jahren verheiratet.
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Interessant, dass du das erwähnst, Ralf. Den Todestag von John Lennon hatte ich ursprünglich sogar schon getextet, ihn dann aber wieder herausgenommen, weil ich mir über die Umstände nicht mehr hundertprozentig sicher war. Ich glaube, ich war gerade in Winnipeg angekommen und hatte einen Gebrauchtwagen gekauft, als ich das Radio anmachte und die Nachricht vom Tod John Lennons hörte. Sicher weiß ich, dass es auf dem Henderson Highway war – ich könnte dir heute noch genau die Stelle zeigen, an der ich diese Nachricht hörte.
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Nicht zu vergessen, der 9. Dezember 1980. Ich war 13, mein Vater brachte mich mit dem Auto zur Schule als im Radio die Nachricht verlesen wurde, dass am Vorabend John Lennon vor dem New Yorker Dakota Gebäude in dem er damals lebte erschossen wurde. Ein trauriger Tag.
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3.10.1088 | Ich kann mir den Todestag von Franz Josef Strauß merken. Ich war Studentin, wir waren gerade mit einer Studienreise in Paris und wir hörten, dass er gestorben war. Ich hatte 2 Tage später dort in Paris meinen 25. Geburtstag. Und mein einziger Neffe kam viiiiiele Jahre später an einem 3.10. zur Welt – am Tag der Deutschen Einheit.
LG Anke
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Leider scheinen die meisten Daten in unserer Erinnerungskultur negativ behaftet zu sein. Bei mir beginnt es schon mit der Kristallnacht – an meinem Geburtstag, in der Charité zu Berlin. Das nächste prägende Datum war der 17. Juni 1953, der Aufstand in der DDR. Nach dem Mauerbau bin ich ausgewandert. Aber das allerschönste Erlebnis in meiner persönlichen „Datenbank“ war und ist mein Geburtstag zum Mauerfall 1989: Auf dem Weg von Amerika nach Afrika machte ich Station in Berlin, um dort meinen Geburtstag zu feiern. Niemand wusste, dass in der Nacht vom 9. auf den 10. November die Mauer fallen würde. Ich konnte buchstäblich rittlings auf der Mauer in meinen Geburtstag hineinfeiern! Das macht alle negativen Erlebnisse wieder wett. Wollen wir hoffen, dass wir in naher Zukunft mehr positive als negative Daten sammeln dürfen. Bleib gesund und positiv!
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To this, I add 22 November 63 when John F. Kennedy died.
We kept a framed embroidery on the wall that showed a church, a redhead, a soldier and the date, a memento of our wedding, in order to remember the date. We are better remembering it now but still frequently don’t commemorate it😁 on the actual date.
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Es gibt ja Ereignisse, da wissen die Befragten sofort, was sie geraden taten als darüber berichtet wurde. Mein Chef rief mich in sein Büro, wir befanden uns im siebten Stockwerk eines Hochhauses in der Nähe des Zürcher Flughafens. Auf dem Fernsehbildschirm zeigte er mir die Ereignisse des 11. September. Seitdem duckte ich mich weg, wenn eine landende Maschine in Sichtweite war.
Ich vermute jetzt, dass es typisch ist für deine Generation: Die weltbewegenden Ereignisse bleiben in Erinnerung, die herzbewegenden werden vernachlässigt.
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An 9/11 kann ich mich noch so gut erinnern, als wäre es gestern erst geschehen. Ich kam von einer langwierigen Behandlung beim Zahnarzt, schaltete CNN International ein, und dachte zuerst, man würde einen neuen Hollywood-Katastrophenfilm vorstellen…
Eines meiner absoluten Lieblings-Daten ist der 21.07.1969, die erste Mondlandung. Ich war zwölf Jahre alt, begeisterter Raumfahrt-Fan, und dachte an diesem Tag, dass sich nun auf ewig die Welt verändert hätte…
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