Große Wanderung, kleiner Ort: Das Bergdorf Búger war unser heutiges Ziel. Búger liegt im Insel-Inneren ziemlich genau zwischen Campanet und Sa Pobla. Mit gerade mal acht Quadratkilometer Fläche gilt das 1000-Einwohner-Dorf als die kleinste eigenständige Gemeinde Mallorcas.
Mit der Bahn geht es zunächst von Palma nach Inca. Dort beginnt unsere heutige Wanderung.
Es ist ein herrliches Stück Mallorca, das wir zu Fuß durchqueren. Schafherden unter blühenden Mandelbäumen. Orangen, Zitronen, Feigen, Johannisbrotbäume, und Oliven. Und zwischendurch immer mal wieder kleine Steineichenwälder.
Die etwa 15 Kilometer lange Strecke ist selbst für ungeübte Wanderer keine Herausforderung. Nur ganz selten sind kleine Steigungen zu bewältigen. Da es sich um keinen ausgeschilderten Wanderweg handelt, ist eine Karte hilfreich.
In Búger angekommen, bietet dieses winzige Bergdorf einen herrlichen Blick auf die Albufera, die Bucht von Alcúdia, die Berge von Artà im Nordosten sowie auf das Tramuntana-Gebirge im Westen.
Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. In der einzigen Bar, die während unseres Besuchs geöffnet hatte, treffen sich ein paar ältere Männer schon am frühen Nachmittag zum Kartenspiel.
Die Terrasse der Kneipe geht nahtlos in den Kirchplatz über. Wer an diesem fast hochsommerlich temperierten Tag Schatten sucht, findet ihn unter mehreren Olivenbäumen. Dort werden, wie in der Kirche selbst, Wasser und Wein gereicht. Statt Hostien gibt es Tapas, Bocadillos und andere Leckereien.
Der Ort selbst ist schnell erkundet. Es gibt eine kleine Bankfiliale, eine Schreinerei, eine Wäscherei und eine Schmiedewerkstätte. Auch ein Tante-Emma-Laden soll in Búger zum Kauf einladen.
Ob Laden und Werkstätten jemals geöffnet sind, ist schwer zu sagen. Vermutlich werden die „Cerrado“-Schilder nach Ende der Siesta wieder abgehängt.
Über die Herkunft des Namens Búger gibt es dagegen kaum Zweifel. Auf dem Rondell am Rathaus steht ein Brunnen, von dem aus eine riesige Kerze – auf arabisch „Bujar“ – in den Himmel ragt. Die phonetische Verbindung zum Ortsnamen ist offensichtlich.
Mit einem ramponierten Mini-Überlandbus geht es von Búger wieder zurück nach Inca und von dort mit der Bahn nach Palma. Die letzte Etappe nach Can Pastilla, wo wir unseren zehnten Winter auf Mallorca verbringen, ist dann wirklich nur noch ein Katzensprung.
dankeschön, so schön….. viel Spass weiterhin und gute Stullenbrote ;)
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