
Endlich werden hier mal Nägel mit Köpfen gemacht. Urlauber, die glaubten, während der Pandemie in den warmen Süden reisen zu müssen, werden in Kanada demnächst zur Kasse gebeten. Sie müssen unmittelbar nach der Rückkehr einige Tage in ein streng bewachtes Hotel zur Quarantäne.
Für die Kosten – inklusive Covid-Test, Übernachtung und Mahlzeiten 2000 Dollar pro Person – müssen die Winterfrischler selbst aufkommen. Deren Wut über die bevorstehende Zwangs-Quarantäne ist groß.
Echt jetzt? Wer mitten in der Pandemie glaubt, ohne Not verreisen zu müssen, hat es nicht anders verdient. Schließlich ist es in höchstem Maße unsozial denen gegenüber, die treu und brav daheim geblieben sind, um dort die Coronakrise auszusitzen.
Schon seit Monaten predigen uns die Politiker: Bleibt um Himmelswillen zuhause! Gefährdet durch eure Unvernunft nicht die kleinen Erfolge, die wir, die Daheimgebliebenen, durch strikte Befolgung der Corona-Maßnahmen erzielen!
Zigtausende haben sich in Kanada über diesen Appell hinweggesetzt und sind trotzdem verreist: nach Kuba, in die Dominikanische Republik, nach Mexiko. Vor allem aber nach Florida. Dort verbringen vor allem viele Quebecer Snowbirds einen Teil der kalten Jahreszeit.
Ausgerechnet in Florida, wo bis vor kurzem noch rund um die Uhr gefeiert wurde und wo Masken als Makel betrachtet wurden und nicht als Hilfsmittel, um der Pandemie Herr zu werden.
Jetzt plötzlich, wo es ums Geld geht, kommen sie noch angeschlichen, die reuigen Sünder. Klammheimlich sind sie gerade noch rechtzeitig aus dem Süden zurück ins winterliche Kanada gekommen. Schon in wenigen Tagen soll die Zwangs-Quarantäne für die Rückkehrer beginnen.
Gleich nach der Ankunft werden die Rückreisenden dann vom Flughafen aus in eines der Vertragshotels geshuttelt, die der kanadische Staat zu Quarantäne-Zwecken anmietet. Nach ein paar Tagen dürfen sie zur Selbst-Isolation nach Hause – ebenfalls streng überwacht.
„Warum wir die Snowbirds nicht bedauern sollten“, betitelte die Montreal Gazette neulich einen Beitrag zum Thema Zwangs-Quarantäne. Darin erinnert die Autorin an die erste große Covid-Welle im vorigen Jahr. Mit der Rückkehr der Snowbirds, vor allem aus Florida, hatte die Katastrophe in Kanada ihren Lauf genommen.
Am Tag nach Erscheinen des Artikels schwappte die Inbox der Gazette-Autorin über. Sie wurde beschimpft, bedroht, beleidigt, verhöhnt und des Futterneids bezichtigt.
Dabei hatte die Kollegin nur das ausgesprochen, was eigentlich jeder vernünftige und sozial verantwortliche Mensch auch denken sollte: Wenn WIR zuhause bleiben können, dann könnt IHR es gefälligst auch.
Es ist sicher gut und richtig,dass die rückreisenden Urlauber diese Konsequenzen erfahren.
Die kanadische Regierung hält aber auch Familienbesuche im Ausland für nicht notwendige Reisen und würde mit diesen Rückreisenden genauso verfahren. Und das ist nicht okay!
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„Manche“ Menschen führen nicht zu so schwankenden Zahlen. Dazu sind sie zu wenige. Wir kämpfen gegen ein Virus und seine Mutanten, nicht gegen Menschen. Das Virus ist erst eingefangen, wenn 70 Prozent der Weltbevölkerung infiziert waren. Die Vakzine beeinflussen nur die Schwere der Erkrankung des einzelnen. Mehr ist von ihnen nicht gesichert bekannt und momentan zu erwarten. Geimpfte können sich infizieren und bleiben ggf. ansteckend, sagen Mediziner und Virologen ausnahmsweise mal übereinstimmend.
Es bleibt die Aufgabe, die Häufung der Erkrankungen zu beeinflussen. Erkranken werden wir binnen der nächsten 10 Jahre alle zu 70 Prozent – in jedem Land, auf der Welt. Dank der üblichen Mutanten rechne ich (74) damit, daß mich das Thema bis zu meinem Tod egal woran beschäftigen wird, wenn ich das zulasse.
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Ich finde es gut und richtig. In Deutschland ist das leider nicht umsetzbar. Nicht wegen den Grenzen, sondern weil bestimmte Personen nicht den nötigen Mut haben sowas durchzusetzen.
„Hauptsache ich kann bald nach Griechenland fliegen, alles andere ist mir egal“. Das sagt schon viel über manche Menschen hier aus. Übrigens genau so im direkten Umfeld gehört.
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Das klingt alles sehr konsequent, wenn es Kanada gelingt, die Grenzen zu den USA hermetisch zu schließen. Ansonsten freuen sich familiäre Abhol-Services oder verdienen die Fluggesellschaften.
In Europa mit seinen vielen Grenzen geht so etwas gar nicht. Allerdings beginnt seit etwa einer Woche angesichts der abnehmenden Zahlen, aber der zunehmenden Mutanten, derzeit schon vier bekannte, langsam ein Umdenken: Inzidenzzahlen verlieren an Gewicht; die seelischen Konsequenzen für homeoffice und home-schooling werden zunehmend bewertet; die Hoffnung auf die Vakzine als Verhinderung der Ausbreitung läßt sich nicht aufrecht erhalten. Es kommt mehr und mehr zu Planspielen, wie wir die nächsten 5 bis 10 Jahre gestalten werden, um die weiteren Wellen auf Regionen beschränken zu können.
Ist bei Euch inzwischen der Mutant aus Brasilien angekommen? Er gilt gegen die Vakzine als besonders resistent. Neue Vakzine sollen hier 2022 auf den Markt kommen.
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Mit meinem Mann wollten wir nach Island unsere Hochzeitsreise feiern – und haben verschoben, obwohl alles gebucht war. Es wird ein anderes Jahr geben, vielleicht 2021.
Steh zu deinen Taten, heißt es doch. Warum also nicht die Konsequenz daraus tragen? Es ist eine Aktion, die FÜR Kanada spricht.
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