
Dass in Ummendorf die Post abgeht, ist Leserinnen und Lesern der BLOGHAUSGESCHICHTEN inzwischen hinlänglich bekannt. Nicht erst seit Erscheinen meines Weltbestsellers DAS GIBT SICH BIS 1970 hat es sich zwischen Riedlingen und Rio herumgesprochen, dass in meiner Heimatgemeinde die tollsten, fröhlichsten und sympathischsten Menschen auf diesem Planeten leben.
Wem diese Superlative immer noch nicht genügen, um Ummendorf einen Logenplatz in der Statistik der coolsten Plätze der Welt zuzuweisen, kann sich jetzt auch noch in Buchform davon überzeugen, warum die Perle Oberschwabens so glänzt.
Mit etwas Glück, gutem Marketing und Kontakten zu gut vernetzten Lobbyisten könnte es das 388 Seiten starke Hardcover-Buch Ummendorf: Landschaft, Geschichte, Gesellschaft glatt zum Literatur-Nobelpreis schaffen.
Ironie aus. Ernsthaft jetzt.
Das neue Buch, das mir der Initiator dieses Werkes, mein Kumpel Johannes Lutz, jetzt dankenswerter Weise zugeschickt hat, ist nicht nur eine unglaubliche Fleißarbeit. Es ist auch ein großartiges Dokument der Ummendorfer Zeitgeschichte.
Mit rund 500 Bildern, Tabellen und Grafiken haben es die insgesamt 19 Autorinnen und Autoren geschafft, ein umfassendes Bild einer Gemeinde zu vermitteln, die ich als Achtzehnjähriger verlassen habe. Der Bürgermeister hieß damals noch Dörflinger. Heute ist es ein umtriebiger Mann namens Klaus B. Reichert.
Damals hatte Ummendorf, wenn ich mich richtig erinnere, 1800 Einwohner. Heute sind es 4400. Inzwischen wurde auch der Nachbarort Fischbach eingemeindet. Mit der zunehmenden Industrialisierung der nur fünf Kilometer entfernten Großen Kreisstadt Biberach hat auch Ummendorf einen Aufschwung erlebt, der sich in diesem Buch widerspiegelt.

Meine ganz persönliche Ummendorf-Connection ist auch nach all den Jahren der Abwesenheit noch immer stark. Nicht nur lebt mein Bruder Eberhard mit seiner Familie in unserem Elternhaus in der Saarstraße. Bei meinen Besuchen treffe ich regelmäßig auch Nachbarn und Schulfreunde, darunter meinen früheren Nachbarn Josef („Sepp“) Angele, die überaus geschätzte Irmgard Ströbele, und natürlich auch Johannes Lutz, der die Idee für dieses Buch hatte.
Dass, neben anderen Ex-Ummendorfern, auch ich mit meiner kleinen Vita Einlass in die Ummendorfer Dorfchronik gefunden habe, ehrt mich.
Genauso gefreut habe ich mich aber über den Eintrag meines ehemaligen Nachbarn Peter Gaum. Er lebt heute als erfolgreicher Geschäftsmann im kalifornischen Santa Barbara. Gesehen haben wir uns seit Kindertagen nicht mehr. Aber dank Facebook & Co sind wir seit ein paar Jahren wieder miteinander verbandelt. Und wer weiss, vielleicht kommt es irgendwann zu einem Treffen in Ummendorf.
Ummendorf: Landschaft, Geschichte, Gesellschaft, Hardcover, 388 Seiten, 500 Abbildungen, Ladenpreis 29,80 Euro. Erhältlich bei der Gemeinde Ummendorf und in der Stadtbuchhandlung Biberach.
Großartig. Prima, dass es Menschen gibt, die sich die Mühe machen und lesenswerte und interessante Chroniken schreiben. Ei dickes Lob für diesen Mann. Zu Ruhm und Ehre wird er vermutlich erst posthum kommen, denn erst folgende Generationen werden den Wert und die Wichtigkeit dieses Werks erkennen. Ob dann gedruckt, oder digital, oder vielleicht etwas ganz Neues, von dem wir heute noch nicht einmal etwas ahnen, sei dahin gestellt.
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