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Der Verteidigungsminister trägt einen roten Turban und heisst Harjit Sajjan. Die Ministerin für „Demokratische Einrichtungen“ heisst Maryam Monsef und kam als elfjähriges Flüchtlingskind von Afghanistan nach Peterborough/Ontario. Die Sportministerin ist blind, der Minister für Kriegsveteranen sitzt im Rollstuhl. Er stand als 21jähriger zur falschen Zeit am falschen Platz und wurde von Gangstern angeschossen.
Was liegt in so einem Kabinett näher als dass der Verkehrsminister Marc Garneau der erste Kanadier ist, der als Astronaut im Weltraum war und der Fischereiminister ein Inuit namens Hunter Tootoo.
Justin Trudeau hat sein Wahlversprechen wahr gemacht: In Ottawa weht ein frischer Wind. Endlich! Nach zehn düsteren Jahren unter einem erzkonservativen Premierminister namens Stephen Harper, der für seine Heimlichtuerei bekannt ist, zog der jugendlich wirkende Justin Trudeau den Vorhang auf. Frische Luft und Sonne hat er im Wahlkampf versprochen. Bisher ist er sich treu geblieben.
Noch ein Versprechen hat Trudeau gehalten: Das Kabinett, das an diesem herrlich sonnigen Spätherbsttag in Ottawa vereidigt wurde, besteht genau zur Hälfte aus Männern und Frauen. Ob bei dieser Konstellation eine „Ministerin für Frauenangelegenheiten“ allerdings noch ihre Existenzberechtigung hat, wird sich zeigen.
„Sunny ways, my friends, sunny ways“ hatte Justin Trudeau am Tag seiner Wahl versprochen. Das Land, das mich vor 35 Jahren adoptiert hatte, ist wieder das, was es damals war: Canada Cool.
Also einen Rollstuhlfahrer in der Regierung haben wir auch schon. Aber der Geist, der in Kanada ganz neu zu wehen scheint, der fehlt uns absolut. Es scheint ein sehr interessantes Experiment zu werden. Good luck!
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Das dauert bei uns in Deutschland noch ein paar Jährchen, bis wir soweit sind.
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Beeindruckend. Bin gespannt, wie es weitergeht.
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