Fornalutx gehört seit Jahresbeginn offiziell zu den schönsten Dörfern Spaniens. Es schaffte es als einziger Ort der Balearen auf die Liste. Dorthin führte uns heute eine Wanderung, die uns einmal mehr sprachlos zurückließ – sieht man einmal ab von den vielen „Ahs“, „Ohs“ und „lange nicht mehr so was Schönes gesehen“.
Keine Frage: Das 500-Seelen-Dorf in den Bergen der Tramuntana ist ein Juwel – und das schon seit dem 13. Jahrhundert. Was jedoch unsere Sinne fast noch mehr betörte als der Ort selbst, ist der Weg dorthin.
Bis nach Sóller ging es von Palma aus mit dem Überlandbus. Von dort aus mussten nach einem kurzen Ensaimada-Frühstück die Beine herhalten.
An blühenden Mandelbäumen vorbei, durch Orangen- und Zitronenhaine, gesäumt von Avocados, Mispeln und Johannisbrot, ging es zunächst durch die kurvenreiche Berglandschaft in den winzigen Ort Biniaraix. Der muss sich übrgens vor der etwas größeren Schwester Fornalutx ganz und gar nicht verstecken. Immerhin brachte es Biniaraix durch seine Schönheit zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Fornalutx kannten wir bereits von einem früheren Besuch – damals nach einer etwas anspruchsvolleren Wanderung. So gesehen war diesmal tatsächlich der Weg das Ziel und nicht mehr der Ort selbst.
Über eine bedrohlich enge und recht viel befahrene Landstraße ging es zurück nach Sóller und von dort aus mit dem „Tunnel-Express“ wieder nach Palma.
Der Streckenzähler meldete am Abend genau 13 Kilometer – eine Wanderung, die in einem halben Tag gut zu schaffen ist. Zur Belohnung gibt es spektakuläre Landschaften mit Bergketten, die sich um das fruchtbarste Orangen- und Zitronental der Insel herum erheben.
Wo Licht ist, gibt es bekanntlich auch Schatten. Der blieb leider nicht aus: Rauchschwaden wehten uns aus allen Himmelsrichtungen entgegen. Anstatt die landwirtschaftlichen Abfälle aus Gärten und Feldern zu schreddern, wird auf Mallorca noch immer auf Teufelkommraus verbrannt.