Wer zu Fuß durch das Villenviertel Son Vida am Stadtrand von Palma spaziert, macht sich verdächtig. Mehr als einmal wurde ich heute von Sicherheitskräften kritisch beäugt, in einem Fall auch angesprochen. Keine Angst, Freunde, ich will nur spielen. Und ein bisschen fotografieren.
Son Vida gilt als die teuerste Immobilienansammlung der ganzen Insel. Etwa 350 Villen teilen sich den „Balkon von Palma“, wie die Mallorquiner den Stadtteil westlich der Inselhauptstadt nennen. Der Blick von hier oben reicht weit über die Stadt, bis ins Mittelmeer.
Vielen Deutschen ist Son Vida erst nach dem Tod von Guido Westerwelle ein Begriff geworden. Ihm gehört in dem schicken Stadtteil ein Anwesen.
Selbst Villen ohne Meerblick kosten in Son Vida bis zu fünf Millionen Euro. Mit Meer darf’s ein bisschen mehr sein. Bei zehn Millionen ist noch lange nicht Schluss. Die Grundstückspreise allein liegen bei zwischen 2000 und 10.500 Euro pro Quadratmeter.
Gebaut wird trotzdem. Und wie! Wie neulich schon in Pt. Andratx schaffen es auch hier die Presslufthämmer, den Gesang der Amseln zu übertönen.
Übrigens: Son Vida, wo Mallorcas „Rich and Famous“ wohnen, ist die Endstation des Stadtbusses Nr 7. Nimmt man den Siebener in die entgegengesetzte Richtung, wartet auch hier ein bekannter Stadtteil. Es ist das Problemviertel Son Gotleu.
Die Polizei rät Besuchern, in den von Drogenkriminalität verseuchten Stadtteil selbst tagsüber nur mit Begleitschutz zu gehen.