Sasquatch: Wilder Mann im Wald

Zwei-Meter-siebzig hoch, fünf Zentner schwer, Schuhgröße 18 –  so soll er aussehen, der „Sasquatch“, das kanadische Gegenstück zum schottischen „Loch Ness“. Doch anders als das britische Monster versteckt sich das kanadische Ungeheuer nicht im Wasser, sondern im Wald. Daher hat das Kuriosum auch seinen Namen: „Sasquatch“ ist das indianische Wort für „Wilder Mann im Wald“.

Jetzt wollen ihn zwei Frauen beim Beerenpflücken in Nunavik gesehen haben. So jedenfalls berichtet es der Radio- und Fernsehsender CBC auf seiner Webseite. „Er kam uns nicht bösartig vor“, beschreibt Maggie Cruikshank Qingalik die Begegnung mit dem haarigen Riesen im Norden von Québec. Trotzdem sei sie sofort ins Dorf zurück gefahren, um die Bevölkerung vor dem Ungeheuer zu warnen.

Gut fünfzigmal soll der behaarte Riese in den letzten hundert Jahren gesichtet worden sein. Einmal ist er, wenn er es ist, sogar im Schnappschuss festgehalten worden. Aber damit hat es sich dann auch schon. Dreihundert Sasquatch-Forscher wollten es vor einigen Jahren genau wissen: In Vancouver trafen sie sich zum Internationalen Sasquatch-Symposium. Einziges Thema: das Monster – „das Ding“, wie es der Ölbohrer Miles Jacks nennt – einer von denen, die Bein und Stein schwören, dem „Sasquatch“ begegnet zu sein.

Ernsthafter als der Augenzeuge aus dem kanadischen Busch haben sich Wissenschaftler wie David Markotic mit dem Mysterium beschäftigt. Der Archäologie-Professor aus Calgary ist dem Waldmenschen schon seit Jahren auf der Spur. Fazit des Forschers: „Der Sasquatch ist eine undefinierbare Spezies nach Art des Neandertalers – ein Vegetarier, der menschliche Lebewesen meidet, sie aber nicht fürchtet.“Ein ungefährlicher Zeitgenosse“, resümiert Professor Markotic.

Eine Reporterin der Tageszeitung „Vancouver Province“, hatte sich vorgenommen, durch gründliche Recherche dem „Sasquatch-Spuk“ ein Ende zu bereiten. Gründlich recherchiert habe sie in der Tat, hörten die Kongress-Teilnehmer in Vancouver, nur: Die Zweifel ausräumen konnte auch die Journalistin nicht. Im Gegenteil: Genau an der Stelle, wo auch zwei Waldarbeiter den langhaarigen Riesen gesichtet haben wollen, fand die Reporterin Fuß-Spuren vor: Sechzig Zentimeter lang, Größe 18 – genau so hatte auch Professor Markotic den Waldmenschen beschrieben.

Kein Ende der Legende also – das Monster lebt – und sei es nur beim Sasquatch-Kongress.