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Wenn Montrealer feiern, dann lassen sie es krachen. Da versammeln sich schon mal hunderttausend Menschen auf einer Fläche von drei Fußballplätzen, tanzen, trinken, singen – und marschieren anschließend in der Gruppe zur nächsten Metro-Station, ehe irgendwann dann auch die letzte U-Bahn abgefahren ist.
Das Beste dabei: Es kommt so gut wie nie zu irgendwelchen Zwischenfällen. Keine Schlägereien, keine Pöbeleien, keine besoffenen Partygänger, die um die Wette reihern. Das ist beim Open-Air-Jazzfestival im Sommer nicht anders als auch jetzt wieder bei der Mega-Silvesterparty auf dem Place Jacques Cartier.
Wie es hunderttausend meist junge Leute schaffen, sich bis in die Morgenstunden zu amüsieren, ohne im Komasuff zu enden, war mir schon immer ein Rätsel. Aber, Achtung: Stinktieralarm! Der Duft von Marihuana und anderen Rau(s)chmitteln hängt stets als überdimensionale Dunstglocke über der Menge.
Keinen stört’s. Gleich gar nicht die Regierung. Die will noch in diesem Jahr den Marihuanakonsum legalisieren. An der Partyathmosphäre dürfte sich nicht viel ändern. Ob mit oder ohne Joint: Spaß haben die Montrealer schon jetzt. So löst sich das Joie de vivre der Frankokanadier ganz einfach in Luft auf.