Es ist nicht schwer, Maine lieb zu gewinnen. Der US-Bundesstaat, sieben Autostunden von Montreal, gehört zu den liberalsten des Landes. Und zu den schönsten.
Es ist nicht die spektakuläre Schönheit der Rocky Mountains, die den Besucher erwartet. Hier werden keine Rekorde gebrochen. Weder der höchste Berg, noch der längste Strand des Landes werden Maine zugeordnet.
Aber die durchgehende Ästhetik, die sich von Nord nach Süd und von Ost nach West wie ein Alleinstellungsmerkmal für einen gelungenen Landstrich treu bleibt, wirkt auf den Besucher wie ein Verwöhnprogramm für die Sinne.
Das fängt an bei der für die Neuenglandstaaten typischen Architektur. Schlicht, unprätentiös, klare Farben. Und immer aus Holz, meistens weiss und in der Schindeltechnik erbaut.
Da ist der herbe Geruch des Atlantiks, der einen nicht nur in einem der vielen „Lobster Shacks“ in seinen Bann zieht, sondern auf Schritt und Tritt verfolgt.
Da sind malerische Städtchen wie Kennebunkport, die den Besucher – wieder einmal – an der stupiden Agenda des Präsidenten zweifeln lassen. Was, bitteschön, soll eigentlich angesichts einer so zauberhaften Gegend die Phrase „Let’s make America great again„? Wie viel schöner kann ein Landstrich denn noch aussehen?
Da sind die erlesenen Meeresfrüchte, die es in dieser Qualität wohl in wenig anderen US-Bundesstaaten gibt, allein voran der weltbekannte Hummer aus Maine.
Aber Schönheit und Qualität haben ihren Preis. Eine „lobster roll“, ein mit Hummerfleisch belegtes Brötchen, kostet auf die Hand satte 18 Dollar, das sind mehr als 15 Euro.
Die Freundlichkeit der Menschen, die zauberhaften Strände, die klare Luft, die die ohne schon spektakulären Sonnenuntergänge an der Küste erst richtig zum Glühen bringt – all das verlangt nach mehr.
Mehr Meer. Mehr Maine. Und irgendwo auch mehr Amerika.
Maine und ein Haus direkt am Meer waren für viele Sommer ein Paradies fuer meine Kinder und mich. Nicht nur die zahlreichen Fotos halten diese Erinnerungen wach.
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