
Gestern bei mir vor der Wohnung: Winterspaß ist anders.
Achtung, Erste-Welt-Sorgen: Dieser Winter nervt. Zum erstenmal seit zehn Jahren sind wir um diese Zeit nicht auf Mallorca sondern im heimischen Montreal. Zwar nur auf Zeit, denn die großen Reisen stehen noch bevor. Aber das, was uns Old Man Winter bisher geboten hat, erinnert uns jeden Tag aufs Neue daran, warum wir jahrelang kurz nach Neujahr das Weite gesucht haben.
Mal ertrinkt der Allwheeler in Eis und Schnee und es ist so kalt, dass die Spucke friert. Dann regnet es wieder in Strömen und macht aus dem Winterwonderland eine Matschwiese so groß wie ganz Montreal. Im Moment schneit es, was ja ganz schön sein kann. Nur wenn der Schnee dann zu gefrierendem Regen verkommt, ist es aus mit dem Spaß.
Mehr als 50 cm Schnee sind in den letzten Tagen gefallen, außerdem 30 cm Regen. Als der Regen dann zu Eis gefror, brachen bei den lokalen Einsatzkommandos die Notrufleitungen zusammen. Pro Stunde gingen mehrere hundert Anrufe von Leuten ein, die sich bei Stürzen auf vereisten Straßen verletzt hatten. Die städtischen Räumkommandos mussten wegen Erschöpfung Zwangspausen einlegen.
Dass das Land, das ich mir zum Leben ausgesucht habe, kein Land ist, sondern ein nicht enden wollender Winter, hat schon Gilles Vigneault in „Mon pays, ce n’est pas un pays, c’est l’hiver“ besungen.
Aber auch in Liedform taugt der beste Winter nichts. Dabei sind es nicht einmal die Minusgrade (35 Celsius waren es neulich mal), die nerven. Es ist vor allem die eingeschränkte Mobilität, die einem mit der Zeit auf den Senkel geht. Der Gang zur Markthalle wird zur Zirkusnummer. Wo ist Palma, wenn man es braucht?

Neulich auf der Automobilausstellung: Fit für den kanadischen Winter.
Vorhin bei mir um die Ecke: Ein Mann, mein Alter, ist mit seinem Rollstuhl im Tiefschnee stecken geblieben. Ich befreie ihn aus seiner misslichen Lage und schiebe ihn bis vor seine Haustür. „Man sollte einfach in den Süden fliegen können“, sagt er zum Abschied.
Natürlich kann der arme Kerl nicht wissen, dass wir das große Glück hatten, die vergangenen zehn Winter im Süden verbringen zu dürfen.
Deshalb: Schluss mit dem Gejammer. Weil man uns im Zauberkurs nie beigebracht hat, wie man den Winter spurlos verschwinden lassen kann, nehmen wir das Schicksal eben selbst in die Hand.
In ein paar Tagen geht’s nach Kuba.
Gilles Vigneault: „Mon pays, ce n’est pas un pays, c’est l’hiver“
Die Frage, die sich mir stellt: Brauchen die Bopps wieder Mallorca, oder braucht Mallorca viel mehr die Bopps wieder? Ich mache mir doch größere Sorgen um das Überleben der Bar Bosch. Und außerdem fehlen den Blogfans wunderbare Wanderberichte mit so authentischen Bildergalerien, dass man meinen könnte, man wäre dabei gewesen.
Dafür werden wir jetzt bald mit karibischen Inselschönheiten verwöhnt! Ich meine natürlich landschaftliche Schönheiten. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
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Howdy .. 💨
der analog man im Cyberspace experimentiert- u. hat diese BBC Nachricht hier nun „hineingezaubert“ 😂.. hoffentlich ohne Schaden anzurichten !?
BBC News – Polar vortex brings deadly cold snap to US states
http://www.bbc.co.uk/news/world-us-canada-47055952
Ich glaube die USA hat es diesmal schlimmer erwischt als Euch ? Also : Durchhalten !!
Global “Waming” ..wie es der Mann im Weißen Haus nennt .. 🤣..wird Euch allerdings eventuell in “Sturm Form” auf Kuba einholen ?!
Havana wurde gerade noch vor 2 Wochen heim gesucht ! Räumen noch auf !
Ich drück die Daumen ! Safe travel and return! R..🏝😁
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