
Kamala Harris ist seit heute nicht nur eine der mächtigsten Frauen der Welt. Sie ist jetzt auch eine der bekanntesten Ex-Montrealerinnen. Die Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten kam als Zwölfjährige aus Kalifornien in die Stadt meines Herzens und blieb dort bis zum Ende ihrer High-School-Zeit.
Im Villenviertel Westmount besuchte die Tochter einer indischen Mutter und eines jamaikanischen Vaters von 1981 an die „Westmount High School“ bis zu ihrer „Graduation“.
„Ich war zwölf und lebte glücklich im sonnigen Kalifornien“, erzählte die gebürtige Amerikanerin einem Journalisten „da beschloss meine Mutter, mit mir und meiner Schwester Maya nach Kanada zu ziehen“.
Kamalas Mutter, Dr. Shyamala Gopalan Harris, war als Wissenschaftlerin nach Montreal gekommen. An der McGill University und dem „Jewish General Hospital“ arbeitete sie als Forscherin auf dem Gebiet der Brustkrebs-Mutationen.
Als sie mitten im Schuljahr in Kanada eintrafen, hatte es in Montreal gerade einen halben Meter geschneit. „Unsere Mutter kaufte uns erst einmal dicke Winterjacken“, erinnert sich Harris. „Ziemlich uncool und nicht gerade das, was man sich als junges Mädchen wünscht“.
Doch der dunkelhäutige Teenager integrierte sich schnell im schon immer multikulturellen Montreal. Schon kurz nach ihrer Ankunft organisierte sie eine Demo mit anderen Kindern. Der Besitzer eines Apartmentgebäudes in ihrer Nachbarschaft hatte den Kindern verboten, vor dem Haus zu spielen.
Die Protestaktion hatte Erfolg. Ab sofort durften sich die Westmount Kids wieder vor besagtem Haus tummeln.
War sie ein wilder Teenager, der keine Party ausließ? Oder doch eher der Bücherwurm, der es später in Kalifornien zur Senatorin brachte? So richtig festlegen wollen sich ihre früheren WeggenossInnen nicht.
Sie habe Michael Jackson geliebt, heißt es immerhin. Ein paar Fotos sind aufgetaucht, auf denen sie in Partystimmung zu sein scheint. Aber von „wild“ keine Spur.
Wild vielleicht nicht, dafür aber freundlich und mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.
Die Kinder-Demo vor dem Apartmentgebäude war wohl nicht die einzige Aktion, in der sie sich für die Rechte von MitschülerInnen einsetzte.
Es gab da auch ein Mädchen in ihrer Klasse, das Kamala anvertraute, wie es vom Stiefvater missbraucht wurde. Kamala Harris erzählte es ihrer Mutter. Die wiederum sorgte dafür, dass das Mädchen zu ihnen ins Haus zog – weg vom Stiefvater.
Bis heute, so heißt es, seien das Montrealer Missbrauchsopfer und die jetzige Vizepräsidentin noch eng befreundet.
Gut möglich, dass sich Kamala Harris auch mit Leonard Cohen angefreundet hätte. Auch der besuchte die besagte „Westmount High School“. Allerdings schon 30 Jahre früher.
Interessant! Danke fuer die Info!
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