Wir sind in Sevilla angekommen, dem Ausgangspunkt unserer nächsten Pilgerwanderung. Knapp zwei Stunden dauerte die Bahnfahrt von Málaga bis hierher. Ein Klacks im Vergleich zu dem, was uns in den nächsten Wochen und Monaten on the road erwartet.
Von hier aus geht es auf der Via de la Plata immer nach Norden. Zwei Monate haben wir für die 1000 Kilometer eingeplant.
Durch vier spanische Regionen wird uns dieses Abenteuer führen: Andalusien, Extremadura, Castilla y Léon und Galicien.
Wir sind bereit – und auch ziemlich aufgeregt. Werden wir den längsten aller spanischen Caminos schaffen? Immerhin sind wir seit unserer letzten Pilgerwanderung ein Jahr älter geworden. Die riesige Entfernung flößt uns Respekt ein.
Die Rucksäcke sind gepackt. Sieben Kilo für Lore, neun für meinen. Immerhin sind wir schon seit zwei Wochen unterwegs. Da kam dann doch das eine oder andere hinzu.
Heute Abend wird erst einmal aussortiert. Vielleicht können wir doch noch das eine oder andere Pfund Gewicht einsparen.
In Málaga haben wir heute noch ein Finetuning an unserem Equipment vorgenommen. Weil Trekkingstöcke als Carry-on im Flugzeug nicht erlaubt waren, wir aber deshalb nicht eigens ein Gepäckstück aufgeben wollten, wurden in Málaga eben neue Wanderstöcke gekauft.
Ob wir eine oder vielleicht doch zwei Nächte in Sevilla bleiben werden, ehe wir loswandern, entscheiden wir kurzfristig.
Wir haben Zeit, viel Zeit. Dieser Luxus des Alters gestattet uns eine Flexibilität, die viele jüngere Pilger nicht haben.
Wir lassen uns nicht treiben, dabei dürfen wir nie das Ziel aus den Augen verlieren. Dieses Ziel heißt Santiago de Compostela. Wir kennen es ja schon von unserem letztjährigen Camino-Abenteuer.
So gut wie sicher ist: Spätestens ab Donnerstag heißt es dann wieder BUEN CAMINO!