
So langsam geht es in der Provinz Quebec ans Eingemachte. Wenn jetzt schon die Kunden der staatlichen Alkohol- und Cannabis-Shops nur noch nach Vorlage des Impfpasses einkaufen dürfen, muss es schlimm bestellt sein um Covid. Genau so ist es: Die Zahlen gehen durch die Decke – und die Regierung kommt langsam ins Straucheln.
Vom 18. Januar an dürfen bei der Société des Alcools du Québec (SAQ) und der Société Québécoise du Cannabis (SQDC) Alkoholika und Marihuana nur noch an Kunden mit Impfpass verkauft werden.
Das tut weh: Mehr als 20 Prozent aller Quebecer, vermutlich noch weitaus mehr, konsumieren regelmäßig Cannabis, das es in den zahlreichen Drugshops ganz legal zu kaufen gibt. Vom Alkoholkonsum ganz zu schweigen. Da sind die meisten Quebecer ganz Franzosen und lassen sich die Flasche nicht nehmen.
Auch für den Impfausweis gelten künftig verschärfte Bestimmungen: Gültig ist der nur noch, wenn er auch den 3. Pieks beinhaltet.
Doch mit dem Boostern in Quebec ist es so eine Sache.
Weil wegen Personalmangels viel zu lange gewartet wurde, bis endlich die dritte Dosis geimpft werden konnte, kommen die völlig überarbeiteten HelferInnen in den Impfzentren nicht mehr hinterher.
Auch auch die Intervalle zwischen der 2. und 3. Impfung betrugen noch bis vor wenigen Tagen sechs Monate. Für viele Teile der Welt gelten längst drei Monate als ausreichend.
Gekämpft wird jetzt an allen Fronten: Weil die offiziellen Testzentren völlig überlastet sind, aber immer noch nicht genügend Heim-Schnelltests zur Verfügung stehen, ist die Dunkelziffer vor allem der mit Omikron Infizierten hoch.
Einige der großen Tageszeitungen sind dazu übergegangen, nicht mehr wie bisher die täglichen Inzidenzen zu veröffentlichen. Stattdessen wird die Zahl der auf den Intensivstationen verstorbenen Patienten bekanntgegeben. Die Statistik liest sich von Tag zu Tag erschütternder.
Das medizinische Pflegepersonal in den Krankenhäusern arbeitet seit fast zwei Jahren treu und brav rund um die Uhr. Dass diese Männer und Frauen jetzt schon im zweiten Jahr Urlaubssperren aufgebrummt bekommen, ist zum großen Teil auf die Impfidioten noch immer Ungeimpften zurückzuführen.
Sie machen mehr als die Hälfte derer aus, die Krankenhausbetten in Anspruch nehmen, die dringendst für andere Patienten benötigt werden. Tausende von Operationen, darunter auch Krebs-Ops, mussten bereits storniert werden, um Krankenhaus-Kapazitäten für Covid-Erkrankte zu schaffen.
Für diejenigen, die den Schuss noch immer nicht gehört haben, feuerte der Quebecer Gesundheitsminister Christian Dubé jetzt eine neue Salve ab:
“Wenn Ihnen als Ungeimpfte unsere Entscheidungen nicht passen”, sagte der Minister mit arg strapazierter Stimme, „habe ich einen Vorschlag“:
“Lassen Sie sich einfach impfen! Sofort und ganz umsonst.”
Es gaebe eine ganz einfache Loesung, das medizinische Personal zu entlasten und gleichzeitig dafuer zu sorgen, dass notwendige OPs nicht aufgeschoben werden muessen: Ungeimpfte, die sich infiziert haben, einfach nicht ins Krankenhaus aufnehmen. Mit welchem Recht duerfen die eigentlich bevorzugt behandelt werden?
LikeGefällt 1 Person