Stressfrei in den Fahrrad-Sommer

Die Sonne lacht, das Thermometer knackt jetzt fast jeden Tag die 20-Grad-Marke. Der „kleine Sommer“ von neulich ist hoffentlich kein Ausrutscher mehr, sondern ein Dauerzustand. Das eBike darf jetzt wieder regelmäßig aus seinem Verlies, das mir unser toller Hausmeister nach dem dreisten Diebstahl im vorigen Jahr zur Verfügung gestellt hatte. Im gut verschlossenen Heizungskeller hat es den Winter gut überstanden.

Nach ein paar kleineren Nachjustierungen ging’s die vergangenen Tage wieder auf Tour. Erstaunlich, wie das Radeln trotz heftigst eingeschränkter Mobilität beim Laufen noch immer funktioniert. Sitzt der Patient auf Rädern erst einmal im Sattel, sind fast alle Gehbeschwerden vergessen.

Manchmal ist es heilsam, anderen Menschen bei ihrem Unglück zusehen zu müssen. Unmittelbar vor dem ersten Ausritt wurde ich Zeuge, wie eine Radlerin auf der Piste von einem anderen Radfahrer gestreift wurde.

Die junge Frau stürzte und verletzte sich am Ellbogen. Sie trug keinen Helm, hatte aber trotzdem Glück im Unglück. Der Schreck war wohl größer als die Blessuren. Ich habe mir vorgenommen, dieses Jahr besonders achtsam zu sein. Mit 74 verzeiht dir dein Körper nicht mehr alles.

Radfahren in einer Vier-Millionen-Stadt kann zur Nervenprobe werden. Dabei sind es nicht immer andere Radler, die einem gefährlich werden können. Autofahrer sowieso, aber auch Fußgänger, die blindlings und ton-taub mit Knopf im Ohr unvermittelt auf den Radweg laufen.

Gleich beim ersten Mal ist es passiert. Nach einer Vollbremsung glaubte ich, den Blindfisch an seine Sicherheitspflicht erinnern zu müssen. „That’s dangerous, man!“, rief ich ihm zu. Er schickte ein: „YOU are dangerous!“ hinterher.

Notiz an mich: Nicht mehr mit anderen Verkehrsteilnehmern anlegen. Es bringt nichts.

Alarmanlage mit Fernbedienung.

Die Alarmanlage, die ich voriges Jahr für wenig Geld unterm Sattel angebracht habe, gibt mir jetzt mehr Sicherheit. Mal kurz ein Eis holen, ohne die ganz große Prozedur beim Abschließen? Kein Problem. Wer auch nur für eine Millisekunde mein Radl berührt, wird mit einem schrillen Signalton angebrüllt, der hoffentlich jedem Dieb die Lust am Klauen verdirbt.

Den Härtetest hat das Alarmsystem bereits bestanden. Als ich mich neulich ein paar Meter von meinem eBike entfernt auf ein Bänkchen setzte, um auf den ersten Möchtegern-Dieb zu warten, wollte zunächst einfach keiner anbeißen.

Ein Dieb kam zwar nicht, aber ein kleiner Naseweis. Der Bub glaubte, ungestraft an meinem Radl rütteln zu können. Falsch gedacht, Freundchen! So schnell habe ich noch kein Kind davonlaufen sehen.

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