
Condo-Living: Super – solange der Pool nicht leckt.
Der Rücken schmerzt und ich weiss auch warum: Kontrollverlust! Nach 25 Jahren im eigenen Haus fällt es schwer, sich mit dem Leben in einer Gemeinschafts-Wohnanlage zu arrangieren. „That’s Condo-Living!“, höre ich jetzt häufig von Leuten, die es besser wissen. Für das Leben im Apartment gelten Gesetze, die man als Hausbesitzer nicht kennt.
Beispiel 1: Es tropft von der Decke, das Apartment wird überflutet. Beim Entleeren des Swimming Pools auf der Dachterrasse ist etwas daneben gelaufen. Wasser strömt aus dem Lüftungsschacht in unsere Wohnung im Erdgeschoss. Das war im vergangenen Herbst, drei Monate nach unserem Einzug .
Beispiel 2: Es tropft schon wieder von der Decke, das Apartment ist schon wieder überflutet. Beim Befüllen des Swimming Pools auf der Dachterrasse ist wieder etwas daneben gelaufen. Wasser strömt schon wieder aus dem Lüftungsschacht … und so weiter. Das war im Mai dieses Jahres, sieben Monate nach dem ersten Zwischenfall. Und wieder gelobt die Hausverwaltung, künftig alles besser zu machen.
Beispiel 3: Es tropft schon wieder. Diesmal allerdings nicht von der Decke, der Pool hat nichts damit zu tun und gottseidank ist das Apartment diesmal nicht überflutet. Lediglich unsere Terrasse, die im Erdgeschoss liegt. Das Wasser kommt von der Klimaanlage eines Mitbewohners im 4. Stock, drei Etagen über uns. Das Kondenswasser seines air conditioner tropft unaufhörlich auf unsere Terrasse. Der Sonnenschirm wird zum Regenschirm. Wo eigentlich der Gartenstuhl hingehört, bildet sich eine Wasserpfütze, jeden Tag aufs Neue. Es nervt.
Kontaktversuche mit dem Besitzer der defekten Klimaanlage scheitern. „Eigentlich ein netter Kerl“, sagt der Hausmeister über ihn, „aber selten zu Hause“. Toll. Die Zusage der Hausverwaltung, man werde sich um den Fall kümmern, liegt einen Monat zurück.
Wer sein Leben lang nach den Gesetzen des Verursacherprinzips gehandelt hat, verzweifelt in der Gemeinschafts-Wohnanlage an seiner eigenen Ohnmacht. Keiner ist schuldig, niemand verantwortlich. Alles gehört allen und dann doch wieder nicht.
Und ich habe Rückenschmerzen.
Aber schön sieht er aus, der Pool. ;-)
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Eigentumswohnungen sind nun mal nichts anderes als vorab bezahlte Mietswohnungen, allerdings ohne Möglichkeit, die Miete zu kürzen, wenn der Verwalter nicht funktioniert.
Lieber Herbert, zurück aus Sylt lese ich den Schlamassel. Da bleibt mir zu zu wünschen, daß Du einen guten Anwalt findest, die Nerven behältst oder die Sicherung zur Aircondition zur Wohnung dieses tollen MItbewohners findest und einfach rausdrehst, gern mit Deiner Visitenkarte versehen, daß er sich diese bei Begleichung des Schadens bei Dir wieder abholen kann.
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Lieber Herbert,
ich kann die von dir beschriebenen Probleme sehr gut nachvollziehen. Zwei von mir erwobene Eigentumswohnungen, jeweils in einer Gemeinschaftswohnanlage, verschärfen die negative Seite meines Lebens. Und dafür haben ich eine Unmenge Geld investiert. Eigentümerversammlungen und die Hausverwaltungen sind für mich ein Graus. Ich könnte mich in den Hintern beißen, wenn die Gelenkigkeit dazu noch vorhanden wäre. Meine Suche nach Lösungen war bis jetzt erfolglos. Sollte erneut eine „Wohnwandlung“ anstehen, dann nur noch ein eigenes Haus.
Lieben Gruß, Volker
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