Das volle kanadische Kontrastprogramm in drei Tagen: Am Donnerstag früh noch downtown im Tonstudio für eine kleine Sprecherrolle im Film. Danach zweieinhalb Stunden mit dem Bus über die Dörfer, in Richtung Norden bis zur Blockhütte. Tags darauf drei Bootsladungen Feuerholz über den See rudern. Und am nächsten Tag wieder zurück ins Apartment in der Dreieinhalb-Millionenstadt. Keine Spur von Condo-Stress. Und die Rückenschmerzen? Wie verflogen. Naja, fast.
Es ist noch nicht einmal Mitte August und schon liegt in diesem Teil Kanadas ein Hauch von Herbst in der Luft. Ganz sachte hat die Natur über Nacht ein paar bunte Blätter an die Ahornbäume gezaubert. So, als würde sich der Indianer Summer vorsichtshalber schon mal in Erinnerung rufen.
Alles klar. Message verstanden. Die Vorbereitungen für den Winter haben zu beginnen.
Auf der gegenüberliegenden Seeseite wohnt Monsieur B. Er hat das beste Feuerholz weit und breit. „Abgehangen“ würde man bei einem guten Steak sagen. „Seasoned“, heißt das beim Holz.
Nur: Wie kommt das Holz von der anderen Seeseite zu uns an die Cottage? Mit dem Ruderboot natürlich, wie sonst? Motorboote sind nicht unser Ding. Per Auto ist unsere Hütte nicht zu erreichen. Wenn schon abgelegen, dann richtig. Kanadisch eben. Acht fleißige Hände helfen beim Holztransport: Einsammeln, Boot beladen, über den See schippern, Ruderboot entladen, Holz stapeln. Fertig.
Am Abend dann eine kleine Kostprobe aus dem Ofen: Brennt prima, riecht gut, gibt warm.
Was will man mehr an einem typischen Spätsommer-Wochenende in Kanada?