Ostern in der Zuckerhütte

Wenn es Frühling wird in Quebec, steigt über den Zuckerhütten der weiße Rauch auf. In den spiegelblanken Becken wird dann der Saft eingekocht, der zuvor von den Ahornbäumen abgezapft wurde. Kalte Nächte, milde Tage – das sind die besten Bedingungen für eine ertragreiche Ernte.

Die Herstellung von „Maple Syrup“ ist ein mühsames, arbeitsintensives Geschäft. Robby Kyle und Alison Brosseau, die in der Nähe des Städtchens Hemmingford eine idyllisch gelegene Zuckerhütte betreiben, produzieren bereits in der fünften Generation hochwertigen Ahornsirup.

Zusammen mit einem jungen Paar aus der Schweiz, das eigens dafür nach Kanada gekommen war, wird nach Jahrhunderte alten Rezepten Ahornsirup gewonnen, der später in kleinen Mengen an Liebhaber dieser klebrigen Versuchung verkauft wird. Ahornsirup ist ein typischer Bestandteil der nordamerikanischen Küche und wird vorwiegend zu Waffeln, Pfannkuchen und Eiscreme serviert.

© Good Things Baking

Anders als die meisten kommerziellen Anbieter, für die das jährliche „Sugaring Off“ ein großes Geschäft geworden ist, betreiben Robby und Alison die Zuckerernte aus Liebe und Leidenschaft – und auch, um die Tradition ihrer Vorfahren aufrecht zu erhalten.

Kanada ist Hauptproduktionsland für Ahornsirup. Etwa 90 % der weltweiten Produktion werden in der Provinz Quebec erwirtschaftet.

Viele Produzenten von Ahornsirup lassen den kalten, noch flüssigen Saft über ein Netzwerk von Plastikschläuchen vom Baum direkt in die Tanks der Zuckerhütten fließen. Nicht so Robby und Alison. Bei ihnen wird der „maple sap“ noch von Hand geerntet und in dafür aufgestellten Metallbehältern eingesammelt.

Für einen Liter Ahornsirup werden etwa 40 Liter Saft benötigt, die ein einzelner Baum in etwa zwei Wochen hervorbringen kann.

Schon bald werden die Tage zu warm sein und der Saft fließt nicht mehr in genügenden Mengen aus den Ahornbäumen. Vielleicht war gestern das letzte Mal in dieser Saison, dass in der Holzhütte in Robbys Wäldern eine Autostunde südlich von Montreal Hochbetrieb herrschte.

Es war Cathy, die Nachbars-Farmerin von Cassians Anwesen, die uns diesen denkwürdigen Oster-Nachmittag bei ihren Freunden ermöglicht hat. Dankeschön!

Die Technik der Ahornsirup-Gewinnung ist kompliziert. Wer sich dafür interessiert, sollte sich am besten bei  >> Wikipedia << näher informieren.