Das alte Lied: Wo es schön ist, ist man selten allein. Führt einen der Weg dann auch noch in die älteste Stadt Mallorcas, verstärkt sich der Eindruck: Wohnt hier eigentlich noch einer? Oder sind dort nur noch Kulissenschieber am Werk? Ein Lokaltermin am bisher heißesten Tag des Jahres.
Schon klar: Die Stadtmauer, die den Ort wie eine steinerne Festung umklammert, ist in ihrer (Fast-)Vollständigkeit sicher einmalig auf der Insel. So alt. So schön. So wuchtig.
Der Blick durch die Schießscharten. Die fantastische Sicht nach Port de Pollença hinüber, Richtung Berge und Meer. Der Spaziergang auf Steinen, die womöglich schon gehämmert wurden, als Christus noch Sternchen putzen war – das alles ist schon sehr beeindruckend.
Doch das Leben spielt sich nicht auf Stadtmauern ab, sondern dahinter. Hatte man eben noch den Eindruck: Ist hier einer?, tobt im touristischen Zentrum von Alcudia der Bär.
Eine Boutique reiht sich an die andere. Ein Restaurant tischt mit dem nächsten um die Wette auf. Dass dabei kulinarisch Gutes herauskommt, ist unbestritten. Selten hat eine Paēlla besser geschmeckt, wurde sie liebevoller serviert, als hinter den Stadtmauern von Alcudia.
Darüber, ob Alcudia eine der schönsten Städte Mallorcas sei, könnte man diskutieren. Eine historische, städtebauliche Perle ist es allemal.
Wen’s nicht stört, dass Millionen Tausende anderer Touristen dies auch so empfinden: Das „Museum Alcudia“ ist rund um die Uhr geöffnet.