Ensaïmada – eine süße Schnecke

ensainewEin Teil der Faszination, die das Leben im Ausland mit sich bringt, hat mit Essen und Trinken zu tun. Hier in Palma hat es mir vor allem eine luftig-süße Schnecke namens „Ensaïmada“ angetan. Sie schmeckt … tja, wie eigentlich? Jedenfalls nach mehr.

In Montréal, wo ich seit mehr als 30 Jahren meinen Lebensmittelpunkt habe, gibt es zwei Speisen, die man in der Originalversion sonst wohl nirgends in der Welt findet: „Smoked Meat“ (eine Art Pastrami, nicht zu verwechseln mit Rauchfleisch) und die unverwechselbare „Poutine“. Pommes mit Käse und Bratensauce drüber. Hier auf Mallorca ist es eine wohlgeformte Schneckennudel mit dem wunderschönen Namen Ensaïmada.

Der Besuch in Alfonsos Bar, gleich neben unserer Ferienwohnung an der Plaza de la Reina, gehört zum täglichen Ritual. Eine Bestellung erübrigt sich, die nonverbale Kommunikation funktioniert perfekt. Der Wirt weiss: Ein Café Cortado, ein Tonic ohne Gin. Und eine Ensaïmada. Alfonso ist ein guter Wirt, ein sehr guter sogar. So gut, dass er für die Frische seiner Ensaïmada nur bis zur Mittagszeit garantieren kann. Danach serviert er das Teilchen nicht mehr. Lieber gar keine Ensaïmada als eine vertrocknete.

Ensaïmadas sind typisch mallorquinisch. Einfach ausgedrückt sind es mit Puderzucker bestäubte Hefeschnecken, die ihren einzigarten Geschmack einer Zutat verdanken, die man nicht unbedingt in so einem feinen Teilchen vermuten würde: Schweineschmalz.

Das Rezept für die leckere Ensaïmada finden Sie unter anderem auf der auch sonst sehr lesenswerten Internetseite tapito.de.

Ensaïmadas gibt es in verschiedenen Versionen. Die vor allem bei Touristen beliebteste Variante ist wohl die süße. Mallorquiner, so habe ich mir sagen lassen, schwören zu besonderen Anlässen auf die fleischige Variante. Die Hefeschnecke wird mit Wurstscheiben der sehr rezenten Sobrassada belegt. Und obendrauf, was wohl? Puderzucker!

Einmal, zu Lores Geburtstag, wollte sich Alfonso ganz besonders gastfreundlich zeigen. Statt der bestellten süßen Ensaïmada servierte er ihr die Wurst-Version. Das war nett gemeint von Alfonso. Muchas Gracias! Aber es geht eben doch nichts über eine pudergzuckerte Schneckennudel. Ohne Wurst.

2 Gedanken zu „Ensaïmada – eine süße Schnecke

  1. Ich liebe die Ensaimada, gern mit einem guten Cortado. Und fast noch besser in freier Natur: Mit zwei Fingern öffne ich das Papier, genieße den einzigartigen Duft, schlacker überschüssigen Puderzucker ab, zupfe mir mundgerechte Portionen zurecht und lasse sie mir regelrecht auf der Zunge zergehen……menno, was kann mich dieses „Ding“ glücklich machen :)))

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  2. Und in Australien gab es als Vorspeise endlich mal wieder Oysters Kill Patrick

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