Sie haben es bestimmt längst entdeckt, das Labyrinth-Logo auf meiner Startseite. Jeder Produktanbieter, der etwas auf sich hält, verwendet inzwischen diese QR-Codes. Aber was steckt eigentlich hinter diesem Strichsalat?
Die kurze Antwort: Nachdem das Logo mit dem Smartphone abgescannt worden ist, werden Sie zu einer Website, einer Adresse oder auch einer persönlichen Nachricht im Internet weitergeleitet. QR ist übrigens die Abkürzung von Quick Response. Schnelle Antwort.
Hip aussehen tun sie zwar, diese QR-Codes. Aber sie sind alles andere als neu. In Japan kennt man sie schon seit 1994. In Nordamerika drifteten sie etwas später an Land. Der erste QR-Code in Deutschland wurde 2007 von einem Pop-Magazin auf der Titelseite verwendet. So richtig durchgesetzt haben sie sich aber in Europa bisher nicht. Dabei machen sie für Leute mit Smartphones echt Sinn.
Die Bedienung ist einfach. Zunächst lädt man sich eine Strichcodeleser-App auf sein Smartphone. Davon gibt es im Internet jede Menge. Sieht man dann irgendwann so einen QR-Code in einer Zeitungsanzeige, auf einer Plakatwand oder auch auf einem hübschen T-Shirt, das da an einem vorbeirauscht, hält man einfach den Handy-Scanner drauf – so, als würde man das Logo abfotografieren. Tut man ja genau genommen auch. Nur nicht mit der eingebauten Handy-Kamera, sondern mit dem Barcode-Leser.
Ist der Strichcode dann eingescannt, zeigt das Handy den Inhalt an, der sich hinter dem Streichkonzert versteckt. Direkt. Ohne einen einzigen Mausklick. Das kann eine Werbeseite aus dem Internet sein. Oder ein YouTube-Video. Neulich bin ich über einen QR-Code auf der Speisekarte eines Montréaler Restaurants gelandet. Gelegentlich verbergen sich auch sehr persönliche Nachrichten hinter den Strichen. „Ich bin single“. Oder „Marry Me!“ Oder auch Telefonnummern und Email-Adressen. Jeder mit Internetanschluss kann heute ganz einfach seinen eigenen QR-Code kreieren.
Das dürften die japanischen Erfinder allerdings so nicht im Sinn gehabt haben, als sie den ersten QRC entwickelten. Ursprünglich wurden die Codes bei Toyota zur Markierung von einzelnen Auto-Teilen eingesetzt.
Irgendwo im Südchinesischen Meer nimmt in diesem Moment der Frachter „Leguan“ Kurs auf Hongkong. Das Containerschiff segelt mit 17.1 Knoten dahin und hat einen Tiefgang von 10.9 Meter. Woher ich das weiß? Aus dem Internet. Den Link zur momentanen Position von Schiffen in aller Welt habe ich eben entdeckt. Ich liebe Links. Und ich sammle sie. Ein Blick in meine Linkschatztruhe:
Lesen Sie überhaupt noch Print? Oder wohnen Sie auch schon im Internet? Eben habe ich das Abo meiner Tageszeitung gekündigt. Nach mehr als 20 Jahren. Ich brauche die „Montreal Gazette“ nicht mehr in der Druckversion. Meine tagesaktuellen Nachrichten beziehe ich aus dem Netz. Und Hintergrund-Berichterstattung war ohnehin nie die Stärke meiner Lokalzeitung.