Noch steht er nicht in Flammen, der Wald an unserer Blockhütte. Nur vereinzelt glüht das Blutrot der Ahornbäume in der Sonne. Das Foto oben wurde vor zwei Tagen aufgenommen: Nebelschwaden über dem Lac Dufresne, mit leichter Blattfärbung am Horizont. Aber es wird: Zwischen dem Foto oben und dem Bild unten liegen nur drei Tage.
Den richtigen Zeitpunkt für den Farbenrausch zu erwischen, ist Glücksache. Die Biologen wissen’s genau. Ihre Erklärung: Mit Beginn der kühleren Jahreszeit wird die Zuckerproduktion in den Bäumen gedrosselt. Nach den ersten kalten Nächten zerfällt der grüne Farbstoff Chlorophyll. Danach dominieren knallbunte Farben.
Die Indianer haben ihre eigene Erklärung für dieses Naturschauspiel: “Wenn der himmlische Jäger den Großen Bären erlegt hat, bedeckt das Blut die Wälder.”
Auf ein Naturphänomen ist um diese Jahreszeit jedoch immer Verlass: Die Migration der Kanadagänse. Der schrille Schrei aus dem Nordeni, das kanadischste aller kanadischen Geräusche, ist zu jeder Tages- und Nachtzeit zu hören. Wenn die Schwärme in Pfeilformation in Richtung Süden fliegen, ist der Winter nicht mehr weit.

Lac Dufresne am 21.09.2014 © Bopp



Erst war er nur der Ersatz für meinen allzu früh verstorbenen Steuerberater. Dann wurde er “mein Neuer”. Nach fast 20 Jahren Bücher prüfen und Bilanzen lesen ist Jean-François zu einem Freund geworden. Unser gemeinsames Hobby ist … essen. Wenn wir essen, essen wir richtig lang und auch viel. Und wenn wir erzählen, lassen wir nichts aus. Am Freitag war wieder Esserzähltag.