Mandelblüte auf Mallorca

Mandelbanner

Wer um diese Jahreszeit nach Mallorca kommt, darf ein kleines Wunder erleben. Mitten im Winter blühen die Mandelbäume. Vor allem im Osten und Südwesten der Insel, aber auch in der Küstengegend um Sóller, stehen Tausende der Bäume  in voller Blüte.

Für mich begann die Mandelblüten-Saison gestern in der Gegend von Paguera und Santa Ponça, entlang der Costa de la Calma. Dort sind auch die meisten der Fotos entstanden.

Es gab Zeiten, da war der Mandelanbau für die Bewohner der Balearen (über)lebenswichtig. Ende des 19. Jahrhunderts wurde Mallorca von einer Reblausplage heimgesucht, die den Weinanbau praktisch zum Stillstand brachte. Und weil die Mallorquiner nie um eine Lösung verlegen sind, wurden eben Mandelbäume angebaut.

Heute gibt es rund 7 Millionen von ihnen. Sie wachsen teilweise wild, werden aber auch auf großen Mandel-Plantagen gezüchtet. cakeDie Ernte der Früchte erfolgt im Hochsommer. Sie ist mühsam und langwierig. Unter den Bäumen werden Netze ausgebreitet. Dann werden die Bäume geschüttelt. Die locker sitzenden Früchte werden mit Stöcken abgeschlagen.

Rund 7000 Tonnen Mandeln werden jedes Jahr auf Mallorca geerntet. Die besten von ihnen werden zu Mandelöl verarbeitet, aber auch zu Mandelschokolade und Mandellikör.

Besonders beliebt ist der Mandelkuchen, der in keiner Bar, keinem Café fehlen darf. Die Krönung: Mit Mandeleis.

Bienvenido en Mallorca!

palmaEisregen, Schnee und stürmische Böen beim Abflug in Montreal. Fünfzehn Stunden später dann das Kontrastprogramm: Vom Mittelmeer her weht eine leichte Brise, der Himmel ist blau. Sonnenschein und 20 Grad. Auch wenn heute, Tag 1 nach der Ankunft in Palma de Mallorca, nur ab und zu mal ein paar Strahlen durch den wolkenverhangenen Himmel dringen: Life is beautiful!

Spätestens als Alfonso von der Stammbar nebenan alles stehen und liegen lässt, um uns schmatzend zu begrüßen, wissen wir: Alles ist gut. Wer seit 30 Jahren in einem der kältesten Länder der Erde wohnt und den Februar, März und April im lieblichen Mittelmeer-Klima verbringen darf, schwebt auf Wolke sieben. Und während ich diesen Satz tippe, schiebt sich die Wolke mit der Nummer 7 als Dank für die Erwähnung mal kurz neben die Sonne. Die strahlt jetzt durchs Fenster und macht den Blick frei auf die Kathedrale, den Königspalast und den wohl schönsten Platz in Palma, die Plaza de la Reina.

Schinken, Salami und frische Blumen vom Markt

Alles kommt uns sehr vertraut vor hier. Die Kellner im Café Bosch sind noch immer dieselben wie bei unserem ersten Besuch vor fünf Jahren. Auf dem Marktplatz besorgen wir uns Schinken, Käse, Salami und frische Blumen. Dem Schmalzgebäck in der Tüte, das uns die resolute Verkäuferin am Vorbeigehen reicht, konnten wir einfach nicht widerstehen. Macht 2 Euro und 2000 Kalorien. Aber was soll’s: Die langen Spaziergänge am Meer, die uns bevorstehen – oft 15 Kilometer am Tag – werden es den Kalorien schon besorgen. Wer glaubt, wird selig.

Im Flieger mit Peter Maffay

Von der Wirtschaftskrise, die in Spanien mit voller Wucht zugeschlagen hat, haben wir bisher nichts mitbekommen. Eine deutsche Häusermaklerin, die seit Jahren auf der Insel lebt, erzählt uns, 2012 sei sogar ein ausgesprochen gutes Jahr für Immobilien gewesen. Vor allem deutsche Anleger seien mehr denn bereit, in Betongold zu investieren. Dabei bekommen sie wegen der sinkenden Preise auf Mallorca sogar noch das Gefühl, ein Schnäppchen gemacht zu haben. Tausende von Deutschen, die hier leben, können nicht irren: Mallorca ist für viele noch immer die Trauminsel. So denkt wohl auch Peter Maffay, der mit uns im Flieger von München nach Palma saß. Hier lebt er auf einer Finca, und das schon seit Jahren.

Die Straßenreiniger putzen um die Wette

Der kleine Park gegenüber unserer Wohnung ist frisch mit Alpenveilchen und Stiefmütterchen angelegt, die Straßenreiniger putzen schon seit dem Morgengrauen um die Wette. Dass die öffentlichen Müllschlucker nicht mehr funktionieren, hat nicht die Eurokrise zu verantworten. Das System, das jahrelang tonnenweise Abfall im Druck-und Saugverfahren über riesige Rohre durch die Innenstadt gespült hat, musste aus Altersgründen schließen.

Der Auftakt in unserem Home-away-from-Home könnte also nicht schöner sein. Mehr Fotos gibt’s demnächst. Dann hoffentlich auch von der Mandelblüte. Die konnten wir bisher nur beim Anflug auf die Insel bestaunen.