Königlicher Empfang auf Mallorca

bannerneuAm Ende ging doch wieder einmal alles gut: Die Verspätung, die uns der Eissturm beim Abflug in Montréal beschert hatte, war zwar ärgerlich, die Ankunft in Frankfurt siebeneinhalb Stunden später immer noch zeitig genug, um den Weiterflug nach Palma nicht zu verpassen.

So herb sich Montréeal mit Eis und Schnee von uns verabschiedet hatte, so lieblich war der Empfang auf Mallorca. Um die 20 Grad mit Sonnenschein. Und natürlich Palma-Himmel vom Feinsten. Frühlingsdüfte und blühende Weihnachtssterne – unser kleines Paradies am Mittelmeer hat sich in Schale geschmissen.

Und dann zum Auftakt gleich ein Fest: Die Heiligen Drei Könige kommen in diesen Minuten per Schiff im Hafen an, um anschließend durch die Stadt zu promenieren. Tausende stehen bereits am Straßenrand Spalier, winken Caspar, Melchior und Balthasar zu. Dutzende von Marktbuden laden zwischen Hafen und Blumenmarkt zum Essen, Trinken und Genießen ein. Alles in allem also ein wahrhaft königlicher Empfang.

Aber es gibt auch Trauriges zu berichten: Unsere Lieblings-Bäckerei hat zugemacht. Dort, wo wir jahrelang unser täglich Brot einkauften, ist jetzt ein hipper Schuhladen. Das Stammcafé dagegen gibt es noch. Nicht einmal einen Kellnerwechsel hat es in der Bar Bosch gegeben. Und auch die Preise sind seit unserem vorigen Palma-Aufenthalt unverändert geblieben. Zwei Euro für ein Glas Wein im Straßencafé am Paseo Borne, Palmas Prachtstraße – da wollen wir nicht meckern.

Mehr über unser Winterquartier gibt es an dieser Stelle in den nächsten fünf Monaten zu lesen. Für heute gilt erst einmal: Hallo Mallorca! Tschüss Jetlag! Wie schön, wieder hier zu sein.

Bis demnächst in diesem Blogtheater.

Warten und Bangen im Eissturm

cbcDie Koffer sind gepackt, die Plätze im Flieger reserviert. Alles prima – nur das Wetter nicht. Ein Eissturm hat die Stadt meines Herzens heimgesucht. Ausgerechnet am Tag unserer Abreise nach Mallorca herrschen auf dem Montrealer Airport chaotische Zustände. Praktisch jeder Flug hat Verspätung, mehr als die Hälfte aller Abflüge wurden seit dem frühen Morgen ganz gestrichen.

Mallorca oder doch noch Montreal? Das wird sich im Laufe der nächsten Stunden entscheiden. Bis kurz nach 17 Uhr EST hat Petrus Zeit, sich noch einmal zu berappeln. Sollte der Air Canada-Flieger nach Frankfurt nicht rechtzeitig den Aéroport Pierre Trudeau verlassen, wäre unser Weiterflug nach Palma in Gefahr.

Ach ja, Kanada und das Wetter. Müsste ich nach mehr als 30 Jahren Bilanz ziehen über die Pros und Kontras des Lebens hier, stünde ganz oben das Wetter. Sowohl auf der Pro- als auch auf der Kontra-Seite. Beständige, heiße Sommer mit atemberaubend schönen Herbsttagen am Seeufer würden die FÜR-Chronik schmücken. Schmuddelige Frühlingstage mit schmutzigen Eisplacken und Schmelzwasserseen auf den Straßenkreuzungen stünden auf der GEGEN-Seite.

Und immer wieder Eisregen im Winter. Vor allem in den letzten Jahren hat die Zahl derbannertrip Tage, die nicht Fisch sind und auch nicht Fleisch, drastisch zugenommen. War es zu Beginn meiner Kanada-Zeit beschlossene Sache, dass der Winter klirrend kalt und der Sommer glühend heiß ist, schlägt das Klimapendel inzwischen aus, wie es will. In diesem Teil Kanadas ist Eisregen mehr als nur ein lästiges Wetterphänomen. Der Strom kommt aus dem Norden, die Fernleitungen verlaufen über der Erde. Bilden sich auf den Kabeln dicke Eisschichten, reissen die Leitungen. Die Folge: Die riesigen Masten knicken um wie beim Mikado.

So schlimm ist es im Augenblick noch nicht. Gut 150.000 Menschen sind derzeit ohne Strom. Anders als vor 17 Jahren. Damals saßen eine halbe Million Haushalte bis zu drei Wochen in der Kälte und im Dunkeln. 28 Menschen starben.

Also doch ein Luxusproblem, der Eisregen von heute? Schon. Und doch muss man sich mit ihm auseinandersetzen. Fast kommt es mir vor, als würde uns Petrus noch einmal den Mittelfinger zeigen, ehe wir dem kanadischen Winter in Richtung Spanien entfliehen.

Playboy, Pommes und viel Sex

bannerJetzt wissen wir’s genau: Dienstags und samstags wird dieser Blog am häufigsten angeklickt. Die Besucher kommen aus insgesamt 71 Ländern. Die Jahresbilanz von WordPress bestätigt das, was Journalisten bereits am ersten Tag ihrer Ausbildung lernen: Sex sells.

Meine Reportage über die Hutterer – das vergessene Volk landet auch in diesem Jahr wieder auf Platz 1 der Blogparade. Kein Beitrag wurde häufiger angeklickt als die Geschichte über einen Besuch auf einer Hutterer-Kolonie in Manitoba.

An 2. Stelle steht eine Buchkritik. Ein befreundeter Kollege hatte unter anderem über Sex auf Mallorca geschrieben. Und damit massenweise Klicks generiert.

Platz 3: Pommes, Käse und Soße drüber – und fertig ist Poutine, das Nationalgericht der Provinz Québec, in der ich seit 30 Jahren lebe.

Den Kanadier, das unbekannte Wesen, hatte ich bereits im August 2011 als Blogpost vorgestellt. Alle Kanadier sind freundlich haben es in meiner Best-of-Liste des abgelaufenen Jahres auf den 4. Platz geschafft.

Und natürlich lockte auch 2014 wieder das Abenteuer. Meine Spurensuche als Playboy-Reporter in Alaska landete af Platz 5.

Die meisten Blog-Besucher kamen übrigens aus Deutschland. Gefolgt von Kanada und Spanien. Und 68 weiteren Ländern.

Frohes Neues Jahr – Happy New Year – Bonne Année – Feliz Año Nuevo

Palma – Köln – Ummendorf

airplaneEigentlich ist es eine überschaubare Herausforderung: Wie komme ich im Januar von Mallorca aus nach Ummendorf? Eigentlich. Wenn es aber darum geht, den richtigen Flug zu buchen, kommst du schnell an deine Grenzen.

Im Sommer wäre das alles kein Problem: Du fliegst von Palma aus nach Memmingen oder Friedrichshafen, mietest einen Wagen und eine Stunde später bist du im Herzen Oberschwabens angekommen: Ummendorf. Dort lebt die Familie. Da will ich hin.

Aber wir sprechen vom Winter. Da haben weder Germanwings noch Air Berlin und nicht einmal der Allesflieger Ryanair Lust, das Allgäu fliegerisch ans Mittelmeer anzubinden. Du suchst und surfst und klickst und fragst – und kommst zwar auf tausend „Superangebote“. Nur leider passt kein einziges in deine Agenda.

Also machst du das, was man halt so macht, wenn man im Internet wohnt: Man besucht ein Forum. In diesem Fall das Mallorca Forum, das ich übrigens jedem empfehlen kann, der schon mal auf der Insel war, sie besuchen möchte oder sich kurz einen Inselfix holen will.

Im Mallorca Forum gibt es einen Thread, der nennt sich: „Es gibt sie noch, die preiswerten Flüge“. Kaum hast du deinen Wunsch gepostet, kommen sie rein, die Vorschläge.

Alle sind sie gut gemeint. Nur: So richtig weiter bringen sie dich auch nicht. Bis auf einen. Der geht so: Von Palma nach Köln. Dann 4.05 Stunden Aufenthalt. Danach mit dem Flieger nach Friedrichshafen. Komplette Flugzeit: 7 Std. 25 Minuten. Kommt die Weiterreise mit dem Mietwagen dazu, sind wir bei knapp unter neun Stunden.

Den nehme ich! Auch wenn die Flugdauer dem Trip von Montréal nach Frankfurt entspricht.

Aber wer will denn schon nach Frankfurt, wenn Ummendorf lockt!

forum

Simon Bartsch im Finale für den Amazon-Autorenpreis

simon

Nachtrag: Eben habe ich erfahren, dass mein Freund und Kollege Simon Bartsch mit seinem zweiten Buch „Wie ich aus Versehen eine Bank ausraubte“ für den Amazon-Autorenpreis nominiert wurde. Jetzt steht er sogar im Finale. Jeder Klick hilft.  Zur Abstimmung geht’s  >>> hier <<<

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Nach wie vor auf dem Markt ist natürlich Simons erstes Buch „Entschuldigung! Ich bräuchte mal Ihr Kind!“ Darüber hatte ich den ursprünglichen Blogpost geschrieben:

Da kommt ein Typ nach Mallorca und reißt so ziemlich alles an weiblichen Wesen auf, das es nicht schafft, rechtzeitig auf eine Palme zu flüchten. Manchmal ist es auch umgekehrt. So muss der arme Tropf selbst im Flieger von Palma nach Köln ran. Diesmal ist es die Stewardess, die ihn im Klo und über den Wolken anmacht. Ein sexbesessener Tausendsassa ist dieser Marc Wagner. Zumindest im Buch.

Den echten Marc Wagner gibt es nicht. Aber den Mann, der die Figur erfunden hat. Er heißt Simon Bartsch und ist ein befreundeter Kollege von mir. Ein Kerl, der Energie für zehn haben muss.

Simon Bartsch

Simon Bartsch

Er hat an der Sporthochschule studiert, spielt in verschiedenen Bands, schreibt einen Buchtext nach dem anderen, arbeitet beim größten Sender Europas in Köln und macht so nebenher noch eine Zusatzausbildung bei einem Zeitungsverlag. Dass er in einer Beziehung mit Haus und Hund lebt, macht ihn nur noch sympathischer.

Im Klappentext zu seinem Roman „Entschuldigung! Ich bräuchte mal Ihr Kind!“ heißt es:

„Marc Wagner, Endzwanziger und vom Glück verwöhnt, jobbt auf Mallorca, hat eine reiche Verlobte, eine Eigentumswohnung in Köln und jede Menge Erfolg bei anderen Frauen. Ein perfektes Leben – wäre da nicht sein Bruder Christoph. Dieser lässt einen von Marcs One-Night-Stands auffliegen, und Marcs Glückssträhne endet abrupt. Von der Verlobten verlassen, droht ein finanzielles Fiasko. Der Ausweg? Eine ausgelobte Baby-Prämie der Oma. Dazu fehlt nur eine gebärfreudige Frau. Für einen Womanizer scheinbar gar kein Problem. Doch dabei hat Marc nicht mit den Hürden des Alltags, seiner seltsamen Familie und der „grausamen“ Frauenwelt gerechnet.“

Ich habe das Buch gelesen und finde, es hat alle Leser dieser Welt verdient. Mit einer Einschränkung: Wen es stört, dass hier Dinge beim Namen genannt werden – ALLE Dinge! ALLE Namen!, sollte vielleicht doch lieber bei der Heimatschriftstellerin seiner Wahl bleiben.

Für alle anderen gibt’s  >> hier <<  den Link zur Amazon-Bestellung.

Wer nicht warten kann, findet  >> hier <<  einen Link zur Leseprobe.

Viel Spass!