Santa kennt Deinen Namen

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Santa will spielen: Mama grüßt Papa, Papa den Sohn. Und wer will, kann auf der Seite „Portable North Pole“ der ganzen Welt mit wenigen Klicks individuell gestaltete Weihnachtsgrüße schicken.

Hier wird das Mitmachmedium Internet optimal eingesetzt. Man gibt Name, Alter und Hobby des Empfängers ein. Danach versieht man das Ganze mit einem Foto und einem persönlichen Zusatztext. Wenige Minuten später entsteht ein wirklich originell gemachtes Internetfilmchen, in dem „Santa“, wie der nordamerikanische Weihnachtsmann heißt, den Adressaten sogar beim Namen nennt.

Leider funktioniert das Spielchen dieses Jahr nur noch auf Englisch und Französisch. In der Vergangenheit sprachen Santa und seine Helfer auch noch andere Sprachen, darunter Deutsch. Aber auch in der abgespeckten Form lohnt es sich, den Weihnachtsmann mosaikartig zusammen zu bauen und dann per Mail auf die Reise schicken.

Für die Sprecherrolle des deutschsprachigen Santa hatte die kanadische Produktionsfirma damals mich unter Vertrag genommen. Zusammen mit meiner befreundeten Kollegin Maggy mussten in tage- und nächtelanger Studioarbeit Hunderte von Namen, Hobbys und persönlich gehaltene Botschaften eingesprochen werden.

Dass die deutsche Version später wieder aus dem Programm genommen wurde, hat einen Grund: „Santa“ passte nicht so richtig in die deutsche Weihnachtslandschaft und wurde entsprechend selten angeklickt. Schließlich steht in Deutschland das Christkind im Mittelpunkt.

Ob mit Christkind oder Santa: Allen Bloghaus-Besuchern ein frohes Weihnachtsfest!

Gletscher-Schmelze in der Arktis

Wenn ich unterwegs bin, kann ich leider nicht täglich bloggen. Deshalb hin und wieder der Griff ins Archiv. Hier finden Sie Manuskripte meiner Hörfunk-Reportagen. O-Töne können hier leider nicht eingestellt werden.


Die Beiträge wurden nicht aktualisiert. Deshalb: Kein Anspruch auf Vollständigkeit!

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AUJUITUK / NUNAVUT

Neunzehntausend Quadratkilometer Eis und Schnee: Kein Baum, kein Strauch, nur Gletscher, soweit das Auge reicht. Das ist Aujuituk, der größte Nationalpark des kanadischen Nordens. In Inuktitut, der Sprache der Inuit, heißt Aujuituk „Das Land, das niemals schmilzt.“

Dorthin, nördlich des Polarkreises, zieht es jedes Jahr Tausende von Abenteuer-Touristen. Sie kommen hierher, nördlich des Polarkreises, um die wohl spektakulärsten Gletscher Nordamerikas zu bezwingen. Doch in diesem Sommer kommen die Gletscher-Touristen nicht auf ihre Kosten: Das Eis schmilzt und ist brüchig. Matsch statt Gefrorenes – die Amerikanerin Anita J. hat schon viele Gletscher bezwungen. Die jüngste Expedition durch den Aujuituk-Park wäre ihr beinahe zum Verhängnis geworden.

Keine Frage: Der Treibhaus-Effekt hat jetzt auch die kanadische Arktis erreicht. Wo gewöhnlich um diese Zeit meterdicke Eisschichten zum Wandern einladen, bilden sich reißende Flüsse. Und das, sagt Pauline Scott von der Nationalpark-Verwaltung in Pangnirtung, kann höllisch gefährlich werden.

Mehrere Touristen mussten seit Beginn der Urlaubssaison aus lebensgefährlichen Situationen gerettet werden: Ein Australier war beim Überqueren eines Flusses im Eis eingebrochen. Eine Kanadierin wurde unverhofft vom Schmelzwasser umzingelt. Drei Tage und Nächte lang war sie verschollen. Dann erst entdeckte ein Hubschrauber-Pilot die verzweifelte Frau.

 „Wer sich in Gletschergebiete begibt, muss damit rechnen, einzusinken“, warnt eine Sprecherin der kanadischen Nationalparks. Doch es droht noch eine andere Gefahr: Ungewöhnlich viele Eisbären streunen diesen Sommer durch die Gletscher-Gebiete des kanadischen Nordens. In der Nähe von Iqaluit haben Polarbären eine Gruppe von Bergarbeitern angefallen. Bei Pangnirtung konnten sich Wanderer vor streunenden Eisbären gerade noch rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Wegen der zunehmenden Gefahr durch Polarbären erwägt die kanadische Regierung jetzt eine Sonderregelung für die Besucher der nördlichen Nationalparks: In bestimmten Fällen sollen Gletscher-Wanderer schon bald Schusswaffen mit sich fűhren dürfen.

(Sendung vom 13-8-2001)

Am Nordpol geht die Post ab

Lieber Santa Claus,

Ich weiß, Du hast zurzeit ziemlich viel an der Backe. Aber ich muss heute unbedingt mal den Kids in Deutschland von Dir erzählen. Ich will denen nämlich sagen, dass Du alle, und ich meine ALLE Briefe beantwortest, die sie an Deine Adresse am Nordpol schicken. Nur eins dürfen sie nicht vergessen: Ausreichend Briefmarken drauf und einen Rück-Umschlag mit ihrer deutschen Postanschrift beilegen. Sonst wissen Deine kleinen Helfer ja nicht, wohin sie die ganzen Briefe zurückschicken sollen.

Irgendwo habe ich gelesen, dass Dir 9000 Elfen beim Verschicken der Briefe helfen. Alles Freiwillige. Toll!

Fällt mir gerade ein: Was sind das eigentlich, „Elfen“? Bei uns in Deutschland gibt es zwar das Sandmännchen und Zwerge und Wichtelmänner. Aber Elfen, die Briefe schreiben, die kennen wir hier nicht.

Vielleicht sollte ich den Kids in Germany überhaupt erst einmal erzählen, wer Du bist. „Santa Claus“ kennen die nämlich nur vom Kino und aus der Coca-Cola-Werbung. Wir kennen hier nur den Nikolaus, der am 6. Dezember mit seinem Knecht Ruprecht auftaucht. Und das Christkind, das am 24. Dezember kommt. Und Du? Du bist einfach Santa, der Weihnachtsmann, und brummst immer „HoHoHo“ vor Dich hin. Witzig: HoHoHo heißt ja auch deine kanadische Postleitzahl.

Ton an! Klicken und kucken.

So, jetzt aber die Adresse, an die Dir alle Kinder schreiben können. Sie sollten sich aber beeilen, denn bald ist Schluss mit der Autogrammstunde. Dann sattelst Du deinen Rentierschlitten – und schwupps bist Du im Weihnachtswunderland unterwegs:

SANTA CLAUS

NORTH POLE

H0H 0H0

CANADA

PS: Wundere Dich nicht, wenn Dir jetzt plötzlich Millionen Kinder aus Germany schreiben. Die haben alle in Herberts Blog von Dir gelesen!

Zu Fuß allein zum Nordpol

Wenn ich auf Reisen bin, kann ich leider nicht täglich bloggen. Deshalb der Griff ins Archiv. Hier finden Sie von Zeit zu Zeit die Textversion meiner Hörfunk-Reportagen. Die Manuskripte wurden nicht aktualisiert!

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NORDPOL / KANADA

Meterhohes Packeis und Schneestürme bei minus 45 Grad. Frostbeulen an Händen und Füssen. Und dann noch ein abgebrochener Zahn: Nichts, auch nicht die Gefahr, von Eisbären angegriffen zu werden, konnte Pen Hadow davon abhalten, seinen Traum auszuleben: Als erster Mensch wollte er den Nordpol im Alleingang und ohne moderne Hilfsmittel erreichen. 

Er hat es geschafft. Nach 64 Tagen ist der 41-jährige Engländer am Pol angekommen. Schon wenige Minuten später telefonierte er mit seiner Frau Mary im heimischen Dartmoore.

In England nennen sie ihn „the human ice breaker“, den menschlichen Eisbrecher. Mitte März war der Mann vom nördlichsten Punkt Kanadas aus losgezogen: Mit einem paar Skiern, Trockennahrung für zwei Monate, einem Satellitentelefon und einem drei Zentner schweren Schlitten. Der Schlitten diente ihm beim Durchschwimmen von offenen Wasserstellen vorübergehend auch als Lastkahn.

Drei Wochen nach dem Start ein herber Rückschlag: Einer der Skier verschwand im Wasser. Von jetzt an stapfte Pen Hadow zu Fuss durch Eis und Schnee. Ende April dann eine weitere Panne: die Batterien des Satellitentelefons wurden immer schwächer. Den letzten Anruf sparte er sich für ein Gespräch mit seiner Frau auf. Die organisierte von England aus dann die Rückholaktion vom Pol per Flugzeug.

Gesponsert wurde der Treck durchs Eis von mehreren Airlines, einem Outfitter, einem Lebensmittelkonzern und einer Londoner Zeitung. Ein  Jahr hatte sich Pen Hadow auf das größte Abenteuer seines Lebens vorbereitet. Im englischen Fernsehen erläuterte er kurz vor dem Start seine Reiseroute.

Dass er ein Besessener sei, habe sie spätestens gewusst, nachdem er sein Trainingsprogramm aufgenommen hatte, sagte seine Frau Mary in einem Telefoninterview.

Mit dem Solomarsch zum Pol ist dem Vater von zwei kleinen Kindern etwas gelungen, was vor ihm noch keiner geschafft hat. Zwei Abenteurer hatten den Versuch Anfang der 80er-Jahre kurz hintereinander gewagt – ohne Erfolg: Ein Rettungstrupp holte die Wanderer per Flugzeug ab.

Die Liste der missglückten Nordpol-Expeditionen ist lang. Den wohl schrillsten Versuch unternahm 1983 ein junger Italiener. Er wollte mit dem Motorrad zum Nordpol. Lenkstange und Rahmen hatte er mit Trockennahrung ausgestopft. Pech für den Abenteurer: Bereits nach einer Woche ging ihm der Sprit aus.                             (Sendung vom 21-5-2003)