Schreibstarre im Bloghaus

cityDie gute Nachricht: Alles okay im Bloghaus. Die nicht so gute: Schreibstarre! Es gibt Tage und Wochen im Leben, da fällt auch dem Geschichtenerzähler nichts ein. Und weil sich immer mehr Leser immer größere Sorgen um den Bestand dieses Blogs machen, sei hiermit verkündet: Demnächst geht’s weiter. Versprochen!

In der Zwischenzeit genießen wir den Sommer in Montréal. Mit dem Großen Preis von Kanada am vorigen Wochenende wurde offiziell die Party-Saison eingeläutet. Kaum ist der Formel-Eins-Zirkus weitergezogen, machen sich die besten Musiker der Welt zum Jazzfestival auf den Weg hierher.

Dann kommt das Just for Laughs-Festival, danach das Weltfilmfestival. Und wem’s zwischendurch langweilig wird, hat immer noch die Möglichkeit, den Cirque du Soleil zu besuchen, der seit Wochen im Alten Hafen gastiert.

An Themen fehlt es also nicht. Lediglich an der Lust, über sie zu schreiben. Aber das kann sich von einem Tag auf den anderen wieder ändern.

Deshalb: Bis demnächst in alter Sommerfrische!

Frohe Weihnachten – und danke!

xmas

Rechtzeitig zu Weihnachten hat uns Petrus noch einmal das volle Programm gegeben. In den Bergdörfern der Laurentians, zwei Autostunden nördlich von hier, sind noch immer Zigtausende ohne Strom. Ein Schneesturm hatte vor drei Tagen die Versorgung zum Erliegen gebracht.

Wir, die wir Weihnachten zum ersten Mal seit 25 Jahren nicht auf dem Land, sondern in der Großstadt feiern, haben Glück gehabt. Neuschnee und blauer Himmel, das Ganze bei Temperaturen, die sich aushalten lassen. Minus 12 Grad zeigt das Thermometer im Moment. Es könnte schlimmer sein.

Ihnen, den Leserinnen und Lesern meines Blogs, wünsche ich frohe Feiertage. Danke, dass Sie vorbeigekommen sind. Sie sind der Grund, dass mir mein kleines digitales Tagebuch auch nach 292 Posts noch immer Spaß macht.

Merry Christmas – Frohe Weihnachten – Joyeuses fêtes

Bloggen aus dem Blockhaus

„Tethering“ ist eine feine Sache. Du sitzt irgendwo im Café, am Strand oder, wie ich im Moment, in der Blockhütte am Lac Dufresne und kommunizierst per Internet mit der Welt da draußen. Beim Tethering (to tether = anbinden) wird der Laptop ans Handy angeschlossen. Das Mobiltelefon übernimmt dann – drahtlos per Bluetooth, oder aber über eine Kabelverbindung – die Funktion des Modems.

Voraussetzung ist natürlich, dass das Handysignal kräftig genug ist, um auch Daten übermitteln zu können. Und dass das Smartphone in der Lage ist, die Brückenfunktion zwischen Handy und Rechner zu übernehmen.

Aber, Achtung: Wer keinen vernünftigen Datenplan hat, sollte vom Tethering lieber die Finger lassen. Das Surfen im Netz könnte sonst zum finanziellen Fiasko werden.

Vorsicht bei Audios und Videos!

Was ist ein vernünftiges Datenkontigent? Wer lediglich ein paar schlanke Mails schreibt oder Seiten im Internet abruft, die nicht mit Videos und Audios vollgepflastert sind, kommt mit 100 Megabytes pro Woche aus. Wer aber auch im Busch auf Skype nicht verzichten möchte oder glaubt, ohne YouTube nicht überleben zu können, sollte schon einige Gigabytes zur Verfügung haben. Bei mir sind es beispielsweise sechs GB. Damit komme ich für unter 80 Dollar im Monat, Handynutzung inklusive, wunderbar klar.

Datenpakete zum Surfen im Netz werden, zumindest hier in Kanada, meistens in Verbindung mit der Handynutzung zum Telefonieren angeboten. In Deutschland dürfte das nicht anders sein. Das heißt, als Nutzer sollte man nicht davon ausgehen, dass der Mobilfunkprovider nur das Beste im Sinn hat und dem User auch den bestmöglichen Datendeal eingerichtet hat. Mit einem Anruf beim Anbieter vor dem ersten Tethering sollte auf jeden Fall die Preisfrage geklärt werden.

Endloses Surfen kann zum finanziellen Fiasko werden

Aber selbst bei einem großzügig eingerichteten Datenplan sollte man beim Tethering nicht unbegrenzt online bleiben. Auch dann nicht, wenn gerade nicht gesurft oder keine Mails geschrieben werden. Da sich die meisten Internetseiten von Zeit zu Zeit automatisch aktualisieren, entsteht jedes Mal ein Datenverschleiß. Und der kann bei Dutzenden von Aktualisierungen am Tag kostspielig werden. Dies trifft vor allem auf tagesaktuelle Nachrichtenportale wie Spiegel-Online, tagesschau.de oder sonstige Anbieter zu.

Wer vernünftig mit seinem Datenplan umgeht und seine Surfwut im Griff hat, für den kann Tethering eine echte Bereicherung sein. Wer aber glaubt, er müsse auch auf dem Campinglatz, im Auto oder von mir aus auch im Busch ans Netz, sollte sich zügeln. Oder sich aber auf eine richtig fette Rechnung gefasst machen.

Bloggen ohne Reue – fast für lau

Nur mal so: Sämtliche Texte und Bilder, die ich im Laufe des letzten Jahres in meinen Blog eingestellt habe, machen zusammen gerade mal 60 Megabytes aus. Das heißt, um mein monatliches Datenkontingent von sechs Gigabytes auszuschöpfen, könnte ich jeden Monat 100 Blogs – nicht Artikel, ganze Blogs! – ins Netz stellen.

Aber warum sollte ich? Es ist doch alles gesagt. Zumindest für heute.

Happy Birthday, Kanada-Blog!

Fast hätte ich’s vergessen: Der Kanada-Blog feiert heute seinen ersten Geburtstag. Genau vor einem Jahr war hier der erste Blog-Eintrag zu lesen. Bilanz nach 257 Blogposts? Spaßfaktor hundert. Tendenz steigend.

Dabei war der Anfang alles andere als spaßig. Es war der Frust über das kanadische Gesundheitswesen, der mich am 8. August 2011 zum Schreiben dieses Internet-Tagebuchs animiert hatte.

Erst der Frust, dann der Spaß

Leider hat sich die Situation in den Krankenhäusern seither nicht verbessert, sondern eher noch verschlimmert. Wer in diesem Land einen Hausarzt hat, darf sich glücklich schätzen. Ein Termin beim Facharzt ist wie ein Sechser im Lotto. Beispiele von Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung, die sich in lebensbedrohlichen Situationen befinden und seit Monaten auf fachärztliche Behandlung warten, gibt es viel zu viele.

Aber lassen wir das. Das Einjährige soll schließlich gefeiert und nicht bejammert werden.

Spaß hat vor allem das Schreiben der kleinen Geschichten gemacht, die das Leben dem Blogger in den digitalen Block diktiert hat. Geschichten aus Deutschland und Mallorca. Und immer wieder Geschichten aus meiner Wahlheimat Kanada. Hier lebe ich seit mehr als 30 Jahren. Ein Ende der Liebe zu diesem herrlichen Land und seinen wunderbaren Menschen ist nicht in Sicht.

Vielen von Ihnen scheint mein Blog genau so viel Spaß zu machen wie mir. Das zeigen die zahlreichen Kommentare, die regelmäßig eingehen. Herzlichen Dank dafür.

Und das haben Sie am häufigsten angeklickt:

Der am häufigsten aufgerufene Beitrag des vergangenen Jahres war übrigens … tataaahh:

Was ich mir zum Jubiläum wünsche? Weiterhin gute Geschichten. Und: Dass Sie mich auch in Zukunft auf meinen Reisen in die Untiefen des kanadischen Alltags begleiten.

Achtung, Blog-Fieber!

Um mich herum ist ein bisschen das Blog-Fieber ausgebrochen. Nach meinem Kollegen Gerd aus Ottawa hat sich jetzt auch mein Freund Philipp aus Heidelberg als fleißiger Blogger geoutet. In seinen brainbits geht es um e-learning, aber auch um digitale Tools und Trends. Beide Blogs kann ich den geneigten Leserinnen und Lesern meiner eigenen Internet-Spielwiese wärmstens empfehlen.

Mein Kollege Gerd war der Erste, der auf den Geschmack gekommen ist. Sein Iceblog gehört inzwischen zu meiner täglichen Lektüre.

Auch Oskar, ein Uraltkumpel aus Waiblinger Zeiten, hat Blogblut geleckt. Er fragt an, wie so ein Blog funktioniert, wer da alles klickt und überhaupt, wie viel man damit verdienen kann. Die letzte Frage, die Oskar übrigens nur sehr beiläufig angeschnitten hat,  ist schnell beantwortet: nichts. Ich verdiene keinen Cent mit meinem Blog. Mir macht es einfach Spaß, Episoden aus meinem kleinen Leben niederzuschreiben und sie mit anderen Menschen, die sich dafür interessieren, zu teilen. Für mich ist dieser Blog eine Art digitales Tagebuch.

Wenn ich große Worte wählen würde, könnte man es auch als ein Dokument der (meiner) Zeitgeschichte bezeichnen. Und natürlich ist so ein Blog auch ein bisschen Therapie-Ersatz. Wie oft soll ich meinem Friseur noch erzählen, dass das Gesundheitssystem in Kanada krankt und die Schlaglöcher in unserer Straße demnächst die Größe von Mallorca haben? Da verzichte ich doch lieber auf die Couch beim Psychologen und texte meine Blogleser zu.

Meine persönliche Klickparade: Deutschland – Kanada – USA

Ich bin immer wieder überrascht, wer hier alles mitliest. Und vor allem, aus welchen Ländern diese Leserinnen und Leser kommen. Aus Deutschland, Kanada und den USA ohnehin. Aber auch aus skandinavischen und asiatischen Regionen kommen viele Klicks, immer häufiger auch aus Südamerika und Australien. Die bisher einzigen Klicks aus Afrika hat mir mein Berliner Freund Klaus beschert. Der weilte in Tunesien im Urlaub und hatte offensichtlich Spaß daran, seine Kameltouren zwischendurch mit Mausklicks zu unterbrechen.

Über die Zahl der Leser gibt es wenig zu sagen. Die Zählmaschine, die WordPress in das Administrationstool des Blogs eingebaut hat, ist sehr ungenau. Außerdem, so habe ich mir mal von einem richtig bekannten Blogger sagen lassen, sollte man mit Klickzahlen nicht hausieren gehen. Deshalb nur so viel: Die Zahl derer, die meinen Blog lesen, schwankt und ist interessanterweise auch nicht vom Thema abhängig. Eher vom Wetter. So hatte ich gestern, an einem regnerisch-kühlen Maitag in Deutschland, ungleich mehr Besucher als an sonnigen Tagen. Deshalb der Klickknick.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele Regentage. Und meinem Blog auch.